Pastorin Karla Steilmann

Pastorin Karla Steilmann von der IERP – gleichzeitig Präsidiumsmitglied des LWB – und Dipl.theol. Guillermo Perrin haben im Friedensgebet in der Nikolaikirche Leipzig Anfang Juli von ihrer Kirche und dem diakonischen Projekt ASE berichtet: 

„In Argentinien leben wir in der Coronazeit mit vielen Einschränkungen. Das war ist nicht ganz einfach in unsere Heimatkirche, der Evangelische Kirche am La Plata (IERP), die in drei Länder ist – in Paraguay, Argentinien und Uruguay. 

Es ist ganz anders als in Deutschland. Paraguay hat die Quarantäne am 10. März begonnen. Es war verpflichtend. In Argentinien hat eine obligatorische Quarantäne am 19. März begonnen. Beide Länder haben ähnliche Maßnahmen ergriffen. Es war nicht erlaubt das Haus zu verlassen ohne eine besondere Erlaubnis. Schule und Universitäten wurden geschlossen. Nur Supermärkte, Apotheken und Krankenhäuser waren geöffnet. Ohne Erlaubnis vor die Tür zu gehen hätte auch Gefängnis bedeutet oder eine hohe Geldstrafe. In Uruguay waren die Restriktionen nicht so schlimm.

Aber was soll man machen, wenn man unbedingt zur Arbeit gehen muss? Oder wenn man

Dipl theol. Guillermo Perrin

nicht eine gesicherte Arbeit hat und jeden Tag etwas machen muss, um Essen nach Hause zu bringen? 

Wie wirkt sich das auf die diakonische Arbeit der IERP aus? 

Die aktuelle Situation, besondere die Quarantäne, verhinderte normales Arbeiten der diakonischen Projekte unsere Kirche. Dazu kommt die schwierige wirtschaftliche Situation, mit hoher Inflation und der Zunahme der Armut, die hauptsächlich Kinder und Jugend betrifft.

Deswegen gibt es Projekte wie ASE (Acción Social Ecumenica). ASE ist ein Projekt für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Dieses Projekt ist in einem Armenviertel von Buenos Aires, der Hauptstadt Argentinien. Es richtet sich an ca 200 Familien. Dort gibt/gab es jeden Tag, den ganzen Tag Aktivitäten für verschiedenen Gruppen unterschiedlichen Alters. Dort können die Kinder Hausaufgabe machen, etwas Neues lernen – und was wichtig ist: Dort können die Kinder etwas essen und trinken. 

Eines der wichtigen Projekte von ASE ist das Jugendorchester. Es gibt Geigen-, Gitarren-, Cello- und Trompetenunterricht sowie eine Orchesterklasse. Es ist wunderbar zu sehen, wie viele Kinder ein Instrument lernen wollen. Dieses Projekt braucht viel Hilfe, um Instrumente zu kaufen und die Lehrerinen und Lehrer weiter zu bezahlen. 

Unter dem Motto “eine andere Welt ist möglich”, ist diese Arbeit eine Chance, andere Realitäten kennen zu lernen und in der eigenen schwierigen Situation Leichtigkeit und Schönheit zu erleben. Das macht die Musik!“

Die
gesamte Arbeit von ASE liegt im Moment brach. Die Kinder können nicht
unterrichtet werden, es gibt keine Orchesterproben und keine
Gemeinschaft. Für die Kinder ist ASE aber ein Haus der Hoffnung in einem schwierigen Umfeld. Hoffen wir für die Kinder, dass sie bald zurückkehren können!

Mehr zu ASE, das in diesem Jahr von der GAW-Konfigabe gefördert wird: https://www.gustav-adolf-werk.de/konfigabe.html