Pfarrerin Claire Sixt-Gateuille |
Pfarrerin Claire Sixt-Gateuille lebt in Paris und ist Sekretärin für internationale Beziehungen bei Eglise Protestante Unie de France (EPUdF). In einem Interview spricht sie von den Auswirkungen der Coronakrise auf das Gemeindeleben in Frankreich:
„Die Gemeindearbeit basiert zurzeit viel stärker auf der Bibel. In diesen unsicheren Zeiten suchen die Menschen nach Sinn. Sie fragen nach Bibelarbeiten oder Meditationen, sie wollen geistliche Nahrung erhalten, um ihren Glauben zu stärken, ihre Hoffnung zu erneuern und ihre Nächsten zu lieben. Die Bibel ist voll von Geschichten über Menschen, die sich in Krisenzeiten auf Gott verlassen haben. Mit diesen Figuren können sie sich identifizieren, um eigene Antworten auf die schwierigen Fragen dieser Pandemie zu finden. Die Pfarrerinnen und Pfarrer stellen Material als Texte, Videos oder Audios zur Verfügung.
Allgemein kann man auch sagen, dass der Lockdown die jeweils in den Gemeinden vorherrschende Situation verstärkt hat: Gemeinden, die eher nach innen gerichtet waren und deren Fokus auf der Fürsorge für ihre Mitglieder lag, machen das nun in verstärkter Weise. Und Gemeinden, die mehr nach außen gerichtet waren, experimentieren und entwickeln Kommunikationswege über soziale Medien. Gesunde Gemeinden, in denen die Mitglieder eine enge Verbindung zu einander haben, haben neue Wege gefunden, um miteinander Gottesdienst zu feiern und sich zu unterstützen, während Gemeinden, in denen die Gemeinschaft nicht so innig war, jetzt Schwierigkeiten haben, der geistliche Zufluchtsort zu sein, der sie sein sollten. Die Bischöfe kümmern sich jetzt besonders um diese Gemeinden.“
Das vollständige Interview mit Claire Sixt-Gateuille findet sich auf der Homepage der Evangelischen Kirche im Rheinland:
https://www.ekir.de/www/mobile/service/coronakrise-in-franzoesischer-partnerkirche-32307.php
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