Tauf in Nabik zur Wiederweinweihung der Kirche |
„Am 10. August 2018 konnten wir endlich unsere evangelische Kirche in Nabik wieder einweihen. Der Ort war am Beginn des syrischen Kriegs über ein ½ Jahr in Händen von IS-Terroristen. Sie haben unsere Kirche geschändet und zerstört. Es waren umfassende Sanierungsmassnahmen nötig. Auch das Dach musste komplett ersetzt werden. Nun erstrahlt die Kirche in neuem Glanz. Das freut uns als Kirche (NESSL – National Evangelical synod of Syria and Lebanon) sehr Und wir sind dem GAW und der Württembergischen Landeskirche sehr dankbar für die Unterstützung in Höhe von 21.500 Euro. Ohne diese Hilfe hätten wir es nicht geschafft!“ schreibt in einem Dankesbrief Rev. Joseph Kassab. Und er fährt fort: „In dem Einweihungsgottesdienst habe ich sogar ein Kind taufen können! Wenn das kein Hoffnungszeichen ist, dass es Zukunft und Hoffnung in Syrien gibt!!!“
Der Ort Nabik liegt auf halber Strecke zwischen Damaskus und Homs. Vor dem Bürgerkrieg hatte Nabik ca. 50.000 Einwohner. Jetzt sind es noch 32.000 Einwohner. Vor dem Krieg lebten 800 christliche Familien in Nabik, davon waren 80 evangelisch. Viele Familien sind auf Grund des Krieges in den Libanon, nach Damaskus oder Malula geflohen.
Die katholische Kirche konnte mit französischer Hilfe wieder aufgebaut werden, die rum-orthodoxe Kirche mit italienischer Hilfe. Mit der Hilfe des GAW konnte nun auch die evangelische Kirche saniert werden.
Zur evangelischen Gemeinde zählen noch 10 Familien mit ca. 40 Personen. Pastoral wird die Gemeinde von Homs aus geistlich betreut. Zu den Angeboten für Kinder kommen sehr oft zahlreiche Kinder aus katholischen und orthodoxen Familien.
Ursprünglich gehörte zur Gemeinde auch eine Schule, die 280 SchülerInnen besuchten aus allen Religionen und Konfessionen. Diese Schule ist durch den Krieg völlig zerstört worden.
Die Kirche wurde 1932 erbaut. Sie ist entstanden aus der dänisch-lutherischen Missionsarbeit. Aus dieser Missionsarbeit war auch ein Krankenhaus hervorgegangen, das durch die Regierung 1970 der Gemeinde allerdings wieder genommen wurde.
Nabik ist jetzt unter Kontrolle der syrischen Regierung. Die Gegend gilt als stabil. Es gab keine Kämpfe mehr.
Wir sind dankbar, dass wir als GAW den Wiederaufbau unterstützen konnten. Allein durch die Bauarbeiten hatten Familien ein Einkommen und die lokale Wirtschaft konnte gestärkt werden. Zudem ist eine sichtbare und funktionierende Kirche Ausdruck, dass es christliches Leben in Syrien gibt. Die Christen helfen dem Land durch ihre Präsenz, dass es moderater, vielfältiger und bunter ist.
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