Emöke – ehemalige GAW-Stipendiatin |
Emöke war GAW-Stipendiatin in Leipzig im Jahrgang 2016/17. Derzeit ist sie in ihrem letzten Jahr des Theologiestudiums in Klausenburg/Cluj, das sie im Sommer mit den Abschlussprüfungen beenden wird. Zur Ausbildung gehört im letzten Studienjahr ein Gemeindepraktikum, das parallel zum Studium läuft. Sie macht es in einer der 12 reformierten Gemeinden in der 330.000 Einwohner zählenden Stadt Klausenburg.
Zwei Pfarrer betreuen die Gemeinde, zu der 1.600 Mitglieder gehören. Und es gibt reichlich Arbeit! Im Kellergeschoß der Kirche, die 1994 geweiht wurde, ist eine Krabbelgruppe untergebracht. Bald wird sie in den Kindergarten umziehen, der dank der Unterstützung der ungarischen Regierung gebaut wurde und hoffentlich bald eingeweiht werden kann. An die 50 Kinder sollen dann dort betreut
Die Reformierte Kirche in Cluj wurde mehrmals
vom GAW unterstützt |
werden. Ungarisch wird die Umgangssprache sein.
Zur Gemeinde gehört zudem das Alten- und Pflegeheim, in dem 25 ungarische und rumänische Senioren untergebracht sind und würdevoll betreut werden. Dank eines im letzten Jahr ausgeschriebenen Programms der ungarischen Regierung wird demnächst gegenüber der Kirche ein Heim für 75 behinderte Menschen errichtet werden. Hier gibt es eine besondere Not. Es gibt so gut wie keine staatlichen Betreuungs- und Hilfsangebote in diesem Bereich.
Reformierte Kirche in Cluj |
All diese Projekte werden dank der ungarischen Regierung umgesetzt. „Es ist nach dem 1. Weltkrieg quasi das erste große Unterstützungsprogramm für die Reformierten in Ungarn,“ sagt Bischof Kató. Über die Reformierte Kirche werden ca. 50 sozial-diakonische Zentren errichtet, die dann in kirchlicher Trägerschaft betrieben werden sollen. „Der ungarische Staat will uns helfen, dass wir Sprache, Kultur und Identität bewahren können, und dass wir eine Perspektive haben, in Rumänien zu bleiben. Bleiben und sich den Anforderungen stellen, die die Gesellschaft an uns stellt – darum geht es uns als Kirche!“ sagt Kató. „Wir wollen unsere Gemeinschaft stärken. Das ist ein großer Wert gegen jedes Materielle. Die Menschen sollen bleiben können,“ ergänzt er, wissend, dass viele Menschen auch seiner Kirche gegangen sind. „Das ist ein große Katastrophe für uns!“
Reformierte Gemeinden wie die in Klausenburg wollen genau das umsetzen, was dem Bischof vorschwebt. Sie wollen Menschen aufsuchen, die sich in der wachsenden Stadt ansiedeln. Und gleichzeitig soll auch ihre Gemeinde sich öffnen. Ein Anfang ist in Emökes Gemeinde gemacht: es gibt inzwischen eine Übersetzungskabine mit Übersetzungen des Gottesdienstes ins Rumänische und Englische.
P.S.: Diese Reformierte Gemeinde entstand nach der politischen Wende. 1991 begann der Kirchbau. 1994 konnte die Kirche geweiht werden. Das GAW half beim Bau. Ebenso half das GAW beim Umbau des Alten- und Pflegeheimes und im vergangenen Jahr bei einer Motorisierungshilfe.
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