Erweiterung der ev. Schule in Qamishly
(auf dem Foto Pfr. Farah) |
Aus verschiedenen Regionen Syriens erreichen uns Nachrichten von unseren evangelischen Glaubensgeschwistern von der NESSL (National Evangelical Synod of Syria and Lebanon) :
Aus dem Nordosten Syriens aus der Region Al-Dschazira berichtet Pfarrer Firas Farah:
„Uns geht es derzeit relativ gut, auch wenn zahlreiche Familien unserer Kirche das Land verlassen haben. Wir leben einerseits relativ sicher im Nordosten Syriens. Jedoch macht uns große Sorge, dass in der Region um Afrin neue Kämpfe aufgeflammt sind – auch durch das Eingreifen der türkischen Armee. Das kann Auswirkungen auf unsere Region haben, denn wir leben unter kurdischem Einfluss. Und immer wieder gibt es Versuche, dass kurdische Autoritäten Druck ausüben – z.B. in unseren beiden Schulen in Qamishly und Hassakeh.“
Firas betreut drei Gemeinden in der Region. In Malkiyeh sind es 15-20 evangelische Familien. Dazu kommen 10-12 weitere Familien, die zu anderen Kirchen gehörten, aber sehr die Arbeit der evangelischen Kirche schätzen. Ein Grund ist die gute Sonntagsschularbeit. 80 Kinder und Jugendliche nehmen hier teil.
Zur Gemeinde in Qamishly gehören 50-60 Familien. Auch hier kommen noch andere Familien dazu. 125 Kinder und Jugendliche besuchen die Sonntagsschule. In Hassakeh gibt es ca. 20 Familien mit weiteren Familien aus anderen Kirchen und 115 Kinder und Jugendliche in der Sonntagsschularbeit.
Daneben gehören zwei Schulen zur evangelischen Kirche in der Region. In Qamishly besuchen 600 SchülerInnen die Schule. Dank der Unterstützung des GAW konnte die Schülerzahl erhöht werden, weil neue Klassenräume gebaut werden konnten. 10% der SchülerInnen sind hier Christen. Die Schule in Hassakeh mit ca. 150 SchülerInnen ist kleiner. Der Anteil der christlichen Schüler liegt bei 20%.
Auszahlung Unterstützung Stromkosten in Aleppo |
Pfarrer Ibrahim Nseir aus Aleppo berichtet, wie 52 Familien aus seiner Gemeinde und seinem Umfeld über vier Monate im vergangenen Jahr geholfen werden konnten, dass sie sich Strom kaufen konnten. Der muss teuer produziert werden über Generatoren. Das machen Privatleute, die sich Diesel kaufe müssen und dann damit Strom zum Verkauf produzieren. Ibrahim schreibt: „Wir danken euch für die großartige Unterstützung für diese Menschen in Aleppo. Die Familien hatten so Licht, dass z.B. Schüler ihre Hausaufgaben machen konnten, Strom zum Kochen oder Wäsche waschen vorhanden war. Das macht einen Unterschied aus! Ca. 140 Personen haben von der Hilfe für etliche Monate profitieren können. Wir danken euch sehr für diese Unterstützung, die uns sehr viel bedeutet. Sie zeigt uns, dass wir nicht vergessen sind und Menschen an uns denken, für uns beten und uns wirklich helfen.“
Dazu konnte dank der Hilfe des GAW ein Gebäude direkt neben der neuen Kirche in Aleppo erworben werden. Die alte Kirche ist durch den Krieg zerstört worden. Die neue Kirche musste an anderem Ort wieder aufgebaut werden. Für die wachsende Sonntagsschularbeit bietet die neue Kirche nicht genügend Raum. Jetzt konnte ein 220 m2 großer Raum erworben werden. Derzeit besuchen an die 200 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 15 Jahren die Sonntagsschule der evangelischen Kirchengemeinde in Aleppo.
In Aleppo gibt es derzeit keine direkten Kämpfe mehr. Es ist sicherer für die Menschen geworden. „Das heißt nicht, dass es gut in Aleppo ist, denn die ökonomische Situation ist kritisch. Es gibt wenig Arbeit für die Menschen. Das syrische Pfund ist stark entwertet,“ berichtet Ibrahim. „Bei all dem wollen wir vor Ort bleiben, Gottes Wort verkünden und den Leute Halt geben. Das ist unser Auftrag!
Räume für die Sonntagsschularbeit in Latakia |
Pfarrer Salam Hanna aus Latakia berichtet, dass in wenigen Wochen Räume für die Sonntagsschularbeit seiner Gemeinde dank der Hilfe durch das GAW fertiggestellt werden. Latakia liegt im Westen Syriens an der Küste des Mittelmeeres. Es gilt als relativ sicheres Gebiet im bürgerkriegsgeschüttelten Syrien. Deshalb haben auch viele Binnenflüchtlinge hier Schutz gesucht. Die Bevölkerung hat sich von 1 Millionen vor dem Krieg auf jetzt 3 Millionen Bewohner verdreifacht. Keine leichte Situation für die Stadt und die Region. Vor dem Krieg waren über 50 % der Bewohner Alawiten, 40 % sunnitische Araber und 10 % Christen. Durch die Flüchtlinge hat sich diese Zusammensetzung verschoben. Das birgt Konflikte. Die presbyterianischen Gemeinde von Salam ist mit 1.000 Mitgliedern die größte in Syrien. Sie wurde schon 1856 gegründet. Die Gemeinde ist sehr engagiert in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zu den Gruppentreffen kommen an die 170 Kinder und Jugendliche. 25% von ihnen sind Flüchtlingskinder. Insgesamt hat sich die Arbeit der Gemeinde ausgeweitet. Die Räumlichkeiten der Gemeinde reichten schon lange nicht mehr aus. Deshalb wird derzeit neben der Kirche ein kleines einstöckiges Gebäude mit bis zu sechs Räumen zu je 20 m2 errichtet werden errichtet. Im Herbst 2017 konnte endlich mit dem Bau begonnen werden kann. Ende Februar/Anfang März sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Im GAW-Verlag ist jetzt ein Themenheft zu Syrien erschienen:
Hilf mir vor meinen Verfolgern! – An der Seite bedrohter evangelischer Christen in Syrien
Das Heft (A4-Format) nimmt die Entstehung und die aktuelle Situation evangelischer Gemeinden in Syrien in den Blick und verleiht diesen Christen eine Stimme. Weitere Beiträge stellen den Kontext zu historischen Zusammenhängen her, der notwendig ist, um aktuelle Verwerfungen in der Region besser zu verstehen.
Mit Beiträgen von Martin Tamcke, Karin Leukefeld, Haroutune Selimian, Najla Kassab, Joseph Kassab, Uta Zeuge-Buberl, Katja Dorothea Buck u.a.
54 Seiten, 5,00 €
ISBN: 978-3-87593-130-3
Bestellung: verlag@gustav-adolf-werk.de
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