Friedensgebet in Nikolai (Leipzig): Pfr. B. Stief (Nikolai), GAW-Stipnediaten Ismael und Liria, Pfr. E. Haaks (GAW) |
„Unsere Kirche soll ein Haus des Friedens sein!“ betont Pastor John Hernandez von der lutherischen Emmausgemeinde in Medellin immer wieder. Medellin ist ein Synonym geworden für die Gewalt des kolumbianischen Bürgerkrieges, der Drogenmafia und blutigster Kämpfe zwischen den unterschiedlichen Konfliktparteien. Gerade hier will John mit seiner kleinen Gemeinde in dem „Haus des Friedens“ mit daran arbeiten, dass der Frieden in Kolumbien eine Chance hat. „Frieden muss von unten beginnen, an den Orten, wo wir leben und unter Gewalt gelitten haben oder leiden!“ sagt John. „Es geht um Menschen und ihre Geschichten. Hier wird Versöhnung real.“ Und er ergänzt: „Dazu müssen aber auch politische Vereinbarungen kommen, die das unterstützen. Aber Frieden beginnt von unten!“ Daran arbeitet die lutherische Gemeinde mit ihrer „Casa de Paz“ – ihrem Friedenshaus.
In der Nikolaikirche in Leipzig wurde in der Friedensdekade im November in jedem Friedensgebet für dieses Friedenshaus gesammelt, das das GAW 2018-2010 unterstützen will. Kurz vor Weihnachten konnte aktuell von den Begegnungen in dem Friedenshaus berichtet werden durch die kolumbianische Stipendiatin Lira und den Generalsekretär des GAW, der im November vor Ort die Gemeinde besuchte.
Im Blick auf Weihnachten erinnert dieses Projekt uns alle daran, dass alle unsere Kirchen „Häuser des Friedens“ sein sollen, so wie die Engel es den Hirten in Bethlehem verkündeten: „Frieden auf Erde bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Ein Haus des Friedens will lehren, dass man befriedet wird – innerlich und äußerlich. Und dann geht vor es darum, Frieden nach außen zu tragen und draußen zu zeigen, was man innen glaubt. Der verstorbene Nikolaipfarrer Christian Führer hat immer wieder betont: Straße und Altar gehören zusammen. Unsere Häuser des Friedens, unsere Kirchen sollen offen für alle sein, denn allen ist diese Friedensbotschaft gesagt, damit dann Frieden wachsen kann – in jeder Stadt, in unseren Ländern, in unserer Welt.
Eine Kirche, ein Haus des Friedens ist nicht nur ein Ort aus Stein. Es ist ein Ort des Hörens. Das Gehörte soll nicht leer bleiben. Es soll nach außen gezeigt werden, was gehört wurde. Und das sind lauter Friedensworte. Frieden – innen und außen!
Deshalb stimmt es: Das Haus des Friedens, Kirche ist ein Konzept!
Die Arbeit des GAW ist deshalb immer auch Friedensarbeit.
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