Landesbischof Meister (li.) mit Pfarrer Joseph Kassab |
„Warum seid ihr nach Homs in Syrien gefahren? Das wird eine Frage sein, die wir – ich als hannoverscher Landesbischof und Enno Haaks als Generalsekretär des GAW nach der Rückkehr hören werden. Und die Antwort wird sein: Wir haben unsere Familie dort. Sie sind und bleiben Teil unserer Familie. Der Glaube an Jesus Christus verbindet uns und weist uns aufeinander. In Jesus Christus werden wir über Grenzen hinweg eine Familie Gottes“, sagte in der Predigt am 22. Oktober in der evangelischen Kirche in Homs in Syrien Landesbischof Ralf Meister. Über 120 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde in Homs kamen zu einem bewegenden Gottesdienst zusammen, um beieinander zu sein und sich im Glauben zu stärken. Das brauchen die Christen in Syrien. Ihre Zahl ist durch den Krieg sehr zurückgegangen. Waren es mal 11 %, so schätzt man, dass nur die Hälfte übrig geblieben ist. In der Altstadt in Homs lebten z.B. einmal 60.000 Christen. Jetzt nach den kriegerischen Auseinandersetzungen sind
Pfarrer Enno Haaks |
höchstens 12.000 zurückgekehrt. Umso wichtiger ist es, dass die, die geblieben sind, sich gegenseitig bestärken und durch das Hören auf Gottes Wort ermutigt werden. Dafür ist eine heile Kirche wichtig, in dem die Gemeinde sich treffen kann. Es gibt zahlreiche zerstörte Kirchen und Moscheen in der Nähe der evangelischen Kirche. Die Evangelischen konnten mit Hilfe – u.a. des GAW – ihre zerstörte Kirche 2014/5 wieder aufbauen und Weihnachten 2015 ihren ersten Gottesdienst wieder feiern. Unsere Glaubensgeschwister brauchen unsere Solidarität. Sie brauchen unsere Gebete. Und sie brauchen auch unsere Besuche! Wie wichtig ist es, wahrgenommen zu werden mit den Sorgen, Nöten und auch Freuden! Und diese müssen weitererzählt werden. Dafür braucht es Begegnung. Nichts ist schlimmer, sich verlassen zu fühlen und nicht mehr wahrgenommen zu werden!
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