Homs |
Zwischen 2012 und 2014 wurde Homs vom Bürgerkrieg hart getroffen. Große Teile der Stadt wurden von islamistischen Militanten besetzt, einschließlich der Gegend, in der sich die presbyterianische Kirche befindet. Im Jahr 2014 wurde ein ein lokaler Friedensvertrag unterzeichnet, der die Stadt langsam befriedete. Vor drei Monaten sind letztlich die letzten Kämpfer abgezogen. Seit einem Jahr gab es keinen Bombenanschlag mehr. Ca 5 km Luftlinie nördlich von Homs sollen sich islamistische Al-Nusra Kämfer aufhalten, die aber von der Stadt ferngehalten sind. „Wir leben sicher in Homs!“ betont Pfarrer Mofid Karajili. „Viele Christen verließen zwischen 2012 und 2014 die Stadt um ihrer Sicherheit willen. Unsere presbyterianische
Pfr. Mofid vor seiner Kirche |
Gemeinde ist aber ziemlich stabil geblieben.“ Ca. 500 Gemeindemitglieder gibt es noch. „Die größte Herausforderung ist, dass sie eigen Lebensgrundlagen haben und bleiben können“, sagt Mofid, der all die Jahre geblieben ist und Hoffnung vorlebt, dass es eine Zukunft für Christen in Homs gibt.Fährt man durch Homs, dann sind man eingestürzte Gebäude und Wände mit Artillerienschäden. Und zwischen den Ruinen wächst dennoch Leben und wird versucht, aufzubauen.
Ein weiteres Zeichen der Hoffnung ist die Jugendarbeit in der Presbyterianischen Kirche von Homs. 22 aktive junge Erwachsene versuchen einen Ort der Hoffnung vorzuleben in den Räumen der Kirchengemeinde: „Space for Hope“ – so heißt das Programm, das Mofid sich ausgedacht hat. Kinder sollen die Möglichkeit haben, Kinder zu sein. Barrieren zwischen sunnitischen, alawitischen und
Mit dem Space for Hope Team |
christlichen Kindern sollen durch Spiel und Spass überwunden werden, in der Hoffnung, dass die nächste Generation einen Weg finden wird, um miteinander auszukommen und in Frieden leben zu können. Viele der Kinder, mit denen sie arbeiten, haben nur Krieg erlebt. Sogar die 8- und 9-jährigen Kinder haben den Großteil ihres Lebens unter dem Bürgerkrieg gelitten. Alle haben im Bürgerkrieg Familienmitglieder und Freunde verloren. „In den Gesichtern und der Körpersprache der Kinder spürt man die Traumata des Krieges,“ sagt Mofid. „Aber die Kinder sollen wie alle Kinder auf der ganzen Welt Kinder sein dürfen.“
Die jungen Erwachsenen schaffen die Grundlage für eine zukünftige Generation von Frieden und Zusammenarbeit.
„Resignation ist keine christliche Option. Das ist in Europa leichter zu sagen als in Syrien. Ich bin beeindruckt von den vielen jungen und motivierten Menschen in der Gemeinde in Homs, die versuchen Hoffnung und Freude vorzuleben. Das ist zutiefst christlich gelebter Glaube“, zeigt sich Landesbischof Ralf Meister beeindruckt von dem Engagement in der Gemeinde in Homs.
Kommentare