v.li.n.re.: Moderator Meletis Melitiadis, Alexandra und Enno Haaks (GS des GAW) |
Vor einem Jahr begann Alexandra als Sozialarbeiterin die Flüchtlingshilfe der evangelischen Gemeinde in Katerini zu koordinieren. In den Privathäusern hatten Gemeindemitglieder monatelang Flüchtlinge aus Idomeni aufgenommen, die nach der Schließung der Grenze plötzlich festsassen. Damals musste viel improvisiert werden. Die Kosten der Unterbringung trugen die Gemeindemitglieder unterstützt von Freunden. Inzwischen ist Alexandra die Leiterin der Nichtregierungsorganisation (NGO) „Perichoresis“. Diese NGO ist mit der Griechischen Evangelischen Kirche assoziiert. Zum Aufsichtsrat gehört u.a. der Moderator Meletis Melitiadis. Aleaxandra ist inzwischen verantwortlich für 70 Mitarbeitende, die sich darum kümmern 500 Flüchtlinge in Katerini und Umgebung unterzubringen, zu versorgen und bei allen Fragen des täglichen
Eine Praktikantin von Perichoresis mit Flüchtlingskindern in Katerini |
Lebens zu begleiten. Dieses schnelle Wachsen der Arbeit ist der UN-Flüchtlingsorganisation zu verdanken, die auf die Gemeinde zugekommen ist und um Hilfe gebeten hat, Flüchtlinge aus den Camps der Umgebung in Appartments und Häusern unterzubringen. Dadurch ist die Finanzierung der Arbeit gesichert. Gleichzeitig arbeitet „Perichoresis“ mit der Diakonie Katastrophenhilfe und dem GAW zusammen.
Es ist in einem Jahr sehr viel in Katerini geschehen und die Flüchtlingshilfe hat sich professionalisiert. Das ist für die Evangelische Kirche eine Chance zu zeigen, aus welcher Kraft sie lebt. Gleichzeitig ist plötzlich diese Hilfe, die durch die Kirche geleistet wird für die Region ein Gewinn in dem krisengeschüttelten Griechenland.
Dass die Arbeit mit und für die Flüchtlinge dabei nicht einfach ist, ist allen klar. „Auch Flüchtlinge sind keine Engel“ sagt Alexandra und berichtet von alltäglichen Problemen. Da ist auf der Geldkarte kein Geld aufgeladen, so dass sie nicht einkaufen können. Da herrscht Frust, weil unklar ist, wie lange Flüchtlinge warten müssen bis sie wissen, wie es weitergeht – ob sie weiterreisen dürfen oder in Griechenland Asyl beantragen müssen. Da gibt es auch Gewalt, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen – Kurden, Jessiden, Araber… „Bei all den Herausforderungen versuchen wir uns von den Worten Jesus motivieren zu lassen: Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir getan!“ betont Alexandra.
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