Rivka Schunk, Theologiestudentin aus Tübingen, nahm an der GAW-Reise nach Tschechien zu der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder teil und schildert ihre Eindrücke:
„Wieder mal bin ich froh, dass ich die Einladung des GAW wahrgenommen habe und mit etwa zwanzig anderen Studierenden und Herrn Haaks in Prag war. Ich hatte ähnliche Eindrücke wie in Warschau erwartet und musste feststellen, dass ich die Vielfältigkeit der osteuropäischen evangelischen Kirchen unterschätzt habe.
Insgesamt schien mir die evangelische Kirche der Böhmischen Brüder sehr homogen in ihrer Glaubenseinstellung/-Praxis, sehr liberal und sehr aktiv zu sein.
Auffällig war, wie oft auf ihre ereignisreiche Geschichte, insbesondere auf Hus, verwiesen wurde. Aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass sich die Kirche gerade aus dieser Geschichte heraus mehr in der Verantwortung sieht, öffentlich als politisches Korrektiv – wirklich aktiv – zu agieren, als ich das hierzulande oft wahrnehme. In diesem Zusammenhang beeindruckte mich besonders der Vortrag des Minderheitenpfarrers, der uns einen kleinen Eindruck von der erstarkenden rechtsorientierten Politik Tschechiens vermittelte.
Sehr eindrücklich war für mich auch der von Anfang an menschliche, direkte und offenherzige Umgang der Studenten und kirchlichen Mitarbeiter – mit uns, aber auch vor allem untereinander, selbst von Seiten des Bischofs.
Es waren wirklich vier wunderbare, interessante Tage. Wobei ich es auch wieder erstaunlich und bereichernd fand, wie gut sich die Gruppe der deutschen Studierenden untereinander verstanden hat. Einen solchen „interdeutschen“ Austausch zwischen Theologiestudierenden könnte es ruhig öfters geben.“
Im März hatte das GAW zum vierten Mal eine Diasporareise für Theologiestudierende angeboten. Besucht werden Städte mit einer evangelisch-theologischen Fakultät, um einen Austausch zwischen Theologiestudierenden verschiedener Kirchen anzuregen. Imkommenden Jahr wird Cluj/Klausenburg in Rumänien das Ziel der Besuchsreise sein.
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