Ökumenisches Gebet in der Reformierten Kirche in Aleppo
(am Lesepult Pfarrer Haroutune Selimian)

In dieser Woche richtet das Ökumenische Fürbittgebet, das vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) koordiniert wird den Blick in die Region, in der Gewalt und Krieg die Situation für Christen immer mehr erschwert hat. Unsere Geschwister im Glauben brauchen unsere Solidarität in Gebet und Tat.

In dem Fürbittgebet heißt es:

Wir danken für:

– alle Anstrengungen für den Frieden und das Wohlergehen der Menschen in Syrien und im Irak, durch Kirchen und andere Organisationen, sowie für die Zusammenarbeit zwischen Menschen aus verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen.

– humanitäre Organisationen, die Syrerinnen und Syrer, Irakerinnen und Iraker, die in ihrem Land oder in Flüchtlingslagern leben, unterstützen und versorgen.

– politische Führungspersönlichkeiten, die danach streben, den Krieg in Syrien und im Irak zu beenden.

– die Ausdauer der gläubigen Christen in der Region, die unter Verfolgungen leiden.

Erweckungen unter Jugendlichen, inmitten von Drohungen und dem Elend des Krieges.

friedliche interreligiöse Beziehungen und die Gottesdienst-Freiheit der Christen im Iran.

Wir bitten um/für:

– unerschütterlichen Glauben für die verfolgten Christen und den Willen der Kirchen aus verschiedenen konfessionellen Hintergründen, zur Umsetzung von Gottes Liebe für alle in der Region zusammenzuarbeiten.

– das Entfachen von Gottes Weisheit und Liebe in den Herzen derer, die Verantwortung tragen für Menschen in Syrien, im Irak und im Iran, damit sie in diesen Ländern nach Frieden und Gerechtigkeit und nach dem Wohlergehen ihrer Völker streben.

– den Willen der verschiedenen Parteien und aller Menschen, einen nachhaltigen Frieden in der Region zu schaffen und für die Hoffnung auf einen neuen Anfang, um eine Gemeinschaft aufzubauen, die sich auf Liebe, gegenseitigen Respekt und Gerechtigkeit stützt.

– die Opfer von Kriegen: mögen die Verwundeten geheilt und die Verschleppten in Sicherheit gebracht und befreit werden, die Vertriebenen einen sicheren Ort zum Leben finden und an diesen neuen Orten herzlich willkommen sein; mögen die trauernden Familien getröstet werden. Möge Gott ihren Glauben stärken, sie schützen und ihnen Freude und Frieden schenken.

– neues Leben und Regenerierung der Umwelt, die während des Kriegs beschädigt und verschmutzt wurde.

Klagegebet

Unser Vater im Himmel, geheiligt sei dein Name –

möge er wieder geheiligt werden.

Wir rufen dich an, in deiner Gegenwart stehend, 

und uns an deine Verheißungen erinnernd –

mit deinen eigenen Worten, Herr und Gott, erklären wir: 

Syrien ist dein Volk, der Irak ist deine Handarbeit.

Doch sind unsere Herzen ohnmächtig geworden.

Wir werden unterdrückt. 

Wir brauchen deine Liebe und deine Vergebung, wir müssen sie sehen.

Wie wir auch deinen Trost jetzt brauchen –

Mehr denn je müssen wir deine Liebe spüren.

Wie lange, oh Herr?

Wie lange wirst du dein Volk noch 

in diesem Zustand der Schwäche lassen, in diesem Abgrund von Boshaftigkeit?

Wie lange wirst du deine Schöpfung noch alleine lassen, 

und die Verdorbenheit des Bösen sich verbreiten lassen?

Wie lange müssen wir noch von unseren Lieben getrennt bleiben? 

Wie lange werden wir noch Fremde sein unter den Lebendigen?

Erbarme dich unser, oh Gott, erbarme dich.

Erbarme dich der Kinder deiner Kinder, 

erbarme dich derer, die deinen heiligen Namen verkünden.

Vergib uns jede Sünde, bringe unser Seufzen zum Schweigen, 

und bringe die Freude deiner Rettung wieder in unseren Mund zurück.

Vergib unsere Mitschuld an allen Unterdrückungen, 

und unsere jahrelange geistliche Hungersnot und ungläubige Angst.

Vergib uns, vergib unseren Vätern und Müttern, 

vergib unseren Freunden und Leitenden, vergib unseren Feinden.

Gieße nun deinen Geist aus, oh Herr – wie im Himmel, 

dein Reich komme.

Gib uns Glauben statt Zögern, entfache unsere Hoffnung, 

und lass die Erde deine neue Herrlichkeit erkennen.

Mache, wofür wir nicht bitten, und was wir uns nicht vorstellen können, 

und bringe unserem Land richtige und dauerhafte Heilung.

Öffne die Augen der Blinden, jetzt, 

und entzünde Reue und Bußfertigkeit in den Herzen der Schuldigen.

Heile den Geist deiner Kirchen, 

und lass deine Gläubigen richtig in Erinnerung bleiben.

Mache den Namen Christi bekannt, 

dass sein Licht den Morgen bringe in unsere Nacht.

Sei für uns derselbe, oh Gott, der du

für die Israeliten im Exodus und in der Wildnis des Sinai warst.

Damit Gärten des Friedens wachsen können, in diesen durch Krieg verwüsteten Landstrichen, 

und dein Name hoch erhoben werde.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 

beten wir dies –

Ein Gott, sei gelobt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen. (von Naji Umran)