Anneliese Knuppe, GAW-Stipendiatin aus dem Jahrgang 2011/12, ist seit März diesen Jahres Pfarrerin der Gemeinde „Principio da Esperança“ in Rolim do Moura im brasilianischen Bundesstaat Rondônia. Frisch ordinierte Pfarrer werden oft in ihren ersten Amtsjahren in den Norden Brasilien geschickt. Das Leben ist anders, manchmal schwerer und die Gemeinden kleiner. Das Klima ist trocken. Im Norden Brasiliens gab es zuletzt Missernten wegen ausbleibenden Regens. Das betrifft dann auch die lutherischen Gemeinden.
250 Familien gehören zu Annelieses Gemeinde. Die Wege sind weit: „Wir Lutheraner im Norden Brasiliens sind eine weit verstreut lebende, kleine Minderheit“, erzählt Anneliese. Sie hat 17 Predigtorte zu betreuen. Teilweise gehören zu einem Predigtort nur 20 Familien, zum nächsten Ort muss Anneliese jedoch manchmal 150 Kilometer fahren.
„Auch wenn es anstrengend ist – es ist immer wieder schön, miteinander in den kleinen Gemeinschaften Gottesdienst zu feiern. Die Leute warten immer schon auf einen“, sagt Anneliese. Die Gemeinden müssen für das Pfarrergehalt und die Reisekosten aufkommen. „Manchmal reicht das Geld nicht für das Benzin. Dann müssen auch schon mal die Gottesdienste verschoben werden.“ Im kommenden Jahr hofft Anneliese, dass eine ihrer kleinen Gemeinden einen Zuschuss vom GAW bekommt, um ihre marode Kirche neu aufbauen zu können.
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