Mofid Karajili |
Nadjila Kassab |
„Der Apostel Paulus hat die kirchliche Aufgabe das Evangelium aller Welt zu verkünden in Syrien begonnen. Die Welt hat von hier aus Hilfe bekommen. Bitte vergesst uns evangelische Christen in Syrien jetzt nicht in dieser harten Zeit! Wie Paulus zu euch kam, so helft uns und betet für uns!“ sagt Pfarrer Mofid Karajili von der evangelischen Gemeinde in Homs in Syrien. „Wir brauchen eure Gebete und eure Solidarität!“ Damit endete Mofid seinen Bericht aus Homs und sein em Erleben des blutigen Bürgerkrieges, der so viel Leid hervorgerufen hat und einer halben Millionen Menschen das Leben schon gekostet hat.
Er selbst begann als junger Pfarrer in Idlib. Dort gibt es keine Gemeinde mehr. Die Kirche wurde zerstört. Die Gemeindemitglieder flohen vor der al Nusra-Front. Die Kirche schickte ihn in eine andere Gemeinde. Dort ereilte ihn das gleiche Schicksal. Schließlich kam er 2012 nach Homs. Einen Monat war er hier. Dann begannen auch hier die heftigen Kämpfe, die vielen Menschen noch in Erinnerung sind. Die evangelische Kirche war auf einmal auf der Seite der sog. Rebellen, die aus der Kirche ein Rekrutierungsbüro machten. 300 Meter weiter liegt die evangelische Schule und das Altersheim der Kirche – nur: auf der anderen Seite der Frontlinie. Erst Weihnachten 2015 konnte die Gemeinde hier wieder Gottesdienste feiern. Und mit bewegenden Worten beschreibt Mofid: „Wir sind durch die Zeit des Krieges eine bessere Kirche geworden. Sie lebt Solidarität. Sie ist an der Seite ihrer Leute und der Leute in Not. Und wir sind eine prophetischere Kirche geworden. Kirche für andere!“ Und Najila Kassab von seiner Kirche unterstreicht: „Wir spüren die Gegenwart Christi in unserer Kirche. Wir sind vielleicht verletzt, aber nicht zerstört. Und die Gemeinschaft der Glaubenden macht uns stärker.“
Ein bewegender Gemeindeabend in Hannover ging mit diesen Worten zu Ende. Viele Menschen nahmen teil und hörten bewegt den Berichten von Mofid Karajili, Joseph und Nadjila Kassab zu.
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