Präsidentin Wulz im Gespräch mit Sohey |
Mit den Gemeindeältesten aus Katerini |
Sohey kommt aus Damaskus. Seit zwei Monaten lebt sie mit ihrem Mann in einer kleinen Wohnung direkt neben der Kirche in Katerini im Norden Griechenlands. Sie fungiert als Übersetzerin für die 35 syrischen Flüchtlinge, die von Gemeindemitgliedern der griechisch evangelischen Gemeinde in Katerini aufgenommen wurden. Sohey ist der Gemeinde und der Warmherzigkeit der Gemeindemitglieder dankbar. Dennoch will sie möglichst bald nach Deutschland. Dort sind inzwischen ihre Söhne – alle im wehrfähigen Alter. „Ich habe Angst um sie gehabt“, sagt Sohey. „Sie hätten zum syrischen Militär gemußt. Wer weiß, ob sie jetzt noch leben würden, wenn ich sie nicht fortgeschickt hätte. Das ist nicht unser Krieg!“ Die Söhne in Deutschland. Sie selbst mit ihrem Mann in Katerini – ohne Gewißheit, wann sie ihre Söhne wiedersehen wird. So geht es vielen. Auch der Familie, die vor kurzem ihr fünftes Kind bekommen hat. In Katerini geboren. Aus Dankbarkeit für die Unterbringung in der Kirchengemeinde heißt die kleine Neugeborene Katherina. Auch hier sind die meisten Familienangehörigen in Deutschland. „In Griechenland wollen wir nicht bleiben, auch wenn die Menschen sehr freundlich zu uns sind!“ sagt der Familienvater. „Wir wollen nach Deutschland.“ So geht es vielen Menschen. Alles einzelne Schicksale, die zu Herzen gehen. „Jeder ein Geschöpf Gottes mit einer besonderen Geschichte, die wir ernst nehmen“, sagt Paris, Gemeindeältester aus Katerini, bei dem neun Syrer zu Hause untergekommen sind.
Es ist beeindruckend, was diese griechische evangelische Gemeinde leistet ohne jegliche staatliche Unterstützung. Nur – das wird nicht auf Dauer so gehen. Sie brauchen unserer Solidarität für ihre tätige Nächstenliebe. Aus diesem Grund besucht die Präsidentin des GAW Prälatin Wulz mit dem Generalsekretär des GAW derzeit die Flüchtlingsprojekte der Griechischen Evangelischen Kirche, um die Hilfe, sie auch über Landeskirchen an das GAW kommen, zu koordinieren.
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