Eingang zur Theologischen Fakultät |
„200 Studierende sind in der EvangelischenTheologischen
Fakultät in Montpellier eingeschrieben. 50 von ihnen studieren im
Präsenzstudium. Allein 80 Studierende haben sich für ein Theologiestudium auf
Distanz eingeschrieben“, berichtet Professor Vidal, Kirchengeschichtler und
Missionswissenschaftler an der Fakultät. „Beim „e-learning-Studium“ sind wir
noch in der Probephase, aber es ist eine große Chance auch darüber
Präsenzstudierende zu bekommen“, fährt er fort. „Beispiele dafür gibt es schon.
Wir sammeln derzeit Erfahrungen mit dem Programm und erleben, wie die
Begleitung der Studierenden via Internet uns ganz neu herausfordert.“ Gekoppelt
sind an das e-learning immer auch Blockseminare mit Präsenzpflicht.
Auch in Montpellier steht die Fakultät vor der
Herausforderung, genügend Theologen für
Prof. Gilles Vidal (2. von links),
Dekan Prof. Dany Nocqet (re.) und |
den kirchlichen Dienst zu finden und
auszubilden. Derzeit machen zwischen 10 und 15 Studierende pro Jahr ihren
Abschluss. Aber es ist nicht einfach, immer neue Studierende zu finden. Das ist
in Montpellier genauso wie in allen evangelischen Kirchen Europas. Deshalb sucht die Fakultät auch
Kontakte zu anderen Fakultäten zum Austausch und zum gemeinsamen Lernen. Ende
Juni diesen Jahres organisiert die Fakultät deshalb einen Kongress mit den
evangelischen Fakultäten im Mittelmeerraum. Es geht um die Zukunft der
Theologieausbildung und die
Herausforderungen der aktuellen Zeit, wie z.B. die Integration den Migranten in
die
Hebräsischförderkurs |
Kirchen und die Entwicklungen in den jeweiligen Regionen. Vertreter aus Portugal,
Spanien, Frankreich, Italien und der Schweiz werden dabei sein.
In Montpellier gibt es die Fakultät seit 1919. Nach der
Trennung von Staat und Kirche 1905 verlegte man die Fakultät von Montabaun –
hier gab es wieder ab 1808 eine Fakultät nach der Aufhebung des Edikts von Nantes
– nach Montpellier, um dichter an der Mehrheit der reformierten Gemeinden zu
sein, die die Fakultät auch finanziell tragen konnten.
„Immer wieder gibt es Anfragen in der Synode der Vereinigten
Protestantischen Kirche, ob es noch zeitgemäß sei, dass es sowohl in Paris als
auch in Montpellier je eine Fakultät gibt“, berichtet Professor Vidal, „aber
wir würden Studierende insgesamt verlieren, weil die mehrheitlich aus
Südfrankreich kommenden reformierten Studierenden nicht unbedingt nach Paris gehen
würden.“
Das GAW hat der Sanierung der Kapelle unterstützt und
fördert jährlich die theologische Bibliothek bei der Anschaffung neuerer
Literatur. Im kommenden Studienjahr wird
nach längerer Zeit wieder ein Stipendiat aus Montpellier nach Leipzig kommen.
Mehr Infos auf Französisch über die Fakultät: www.iptheologie.fr
Kommentare