Orlová liegt in der Kohleregion in Schlesien. Die Evangelische Gemeinde lag ursprünglich im Zentrum der Stadt. Jetzt liegt sie am Stadtrand, denn die Kohleförderung hat die Bevölkerung gezwungen, 5 km weiter entfernt sich neu anzusiedeln. Die Kohleförderung hat sie dazu gezwungen. Das hat das Gemeindeleben spürbar verändert. In Zukunft wird es sie weiter verändern, denn die Kohlegruben werden in naher Zukunft geschlossen werden. In Orlava werden ca. 3.000 Arbeitsplätze wegfallen. Das wir die Region verändern – und auch die evangelische Gemeinde.
In den 1960er Jahren dachte die kommunistische Regierung zunächst darüber nach, die Stadt wegen der Kohleförderung zu liquidieren – auch die christlichen Kirchen. Dazu kam es dann doch nicht- auch wenn eine antichristliche Stimmung noch zu spüren ist.
2000 Gebäude wurden dennoch dem Erdboden gleichgemacht, der Straßenbahn- und Eisenbahnverkehr wurde eingestellt, die Schulen in umliegende Städte umgesiedelt. An Stelle der ursprünglichen Stadt wurde eine Siedlung für 30.000 Einwohner hochgezogen. Aus dem historischen Stadtkern blieb nur der Torso erhalten. Die evangelische Kirche blieb erhalten – und steht nun allein.
Diese Situation prägt das Gemeindeleben. „Wir müssen zusammenstehen,“ sagt der Senior der Region Pfarrer Vladislaw Szkandera. „Interne Streitereien können wir uns nicht leisten, wenn wir Kirche für die Region sein wollen“, ist er überzeugt. „Wir versuchen die Menschen ins Gespräch mit Gott zu bringen, d.h. ein Gespür für den Himmel Gottes zu bekommen. Das allein bringt sie in eine Beziehung zueinander, die geprägt ist von Glaube, Hoffnung und Liebe!“
Das versucht die Gemeinde zu leben: in ihrem Gemeindeleben, in ihren Gottesdiensten, in ihrer Sozialarbeit, in der Arbeit für Roma. Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist – hier in Orlavá ist da zu spüren.
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