Das griechische Dorf Idomeni an der mazedonischen Grenze ist der Beginn der „Balkanroute“ für Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Mittel- und Nordeuropa. Die meisten der Flüchtlinge, die über Griechenland und die Balkanroute nach Deutschland gekommen sind, kennen Idomeni. Doch seit Dezember des vergangenen Jahres endet für viele Flüchtlinge genau hier der Traum von Europa. Nur Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak dürfen die Grenze noch passieren. Flüchtlinge anderer Nationalitäten stranden in Idomeni, verstecken sich in den Wäldern bei Kälte und Regen, viele suchen illegale Wege am Grenzzaun vorbei, andere begeben sich in die Hände von Schleusern.
„Die Lage in Idomeni ist kritisch“, schreibt Pfarrer Meletis Meletiadis von der Griechisch-Evangelischen Kirche, die sich seit einem Jahr schon um Flüchtlinge in Idomeni kümmert. „Obwohl nicht mehr alle Flüchtlinge die Grenze passieren dürfen, werden nach wie vor alle mit Bussen aus Athen hierher gebracht. 20 Kilometer vor der Grenze müssen sie aussteigen.“ Dort, an einer Tankstelle, campieren sie dann im Freien – Stunden, manche inzwischen Tage – bis die Flüchtlinge mit entsprechenden Papieren von der Polizei die Erlaubnis erhalten, zur Grenze weiterzureisen. Meletiadis: „Das Camp an der Grenze war vorübergehend geschlossen worden und wir Helfer standen mit Lebensmitteln, Getränken und Kleidung entlang des Weges von der Tankstelle nach Idomeni und haben die Flüchtlinge versorgt.“
Aufgrund der katastrophalen Situation für die Menschen wurde das Camp inzwischen wieder geöffnet. Meletis Meletiadis: „Trotzdem campieren sehr viele Flüchtlinge noch immer im Freien. Nicht alle dürfen ins Camp. Sie schlafen dann draußen unter freiem Himmel, ohne Heizung. Viele haben keine angemessene Kleidung für das nasskalte Wetter. Manchmal reicht nicht einmal das Essen, das die Helfer bringen. Immer wieder wird die Grenze für Stunden oder sogar Tage geschlossen. Das sorgt für Unruhe und Verwirrung unter den ohnehin angespannten Flüchtlingen und bringt viele Probleme mit sich, weil die Busse aus Athen ja nach wie vor kommen.“
Die Helfer der Griechisch-Evangelischen Kirche sind permanent in Idomeni, um Lebensmittel und Kleidung zu verteilen und arbeiten dabei eng mit anderen Hilfsorganisationen zusammen. Ein Landwirt aus einer der Gemeinden transportiert die Hilfsgüter nach Idomeni. „Jede Woche verteilen wir 2000 Sandwiches. Wir beteiligen uns an der Zubereitung von warmen Mahlzeiten, stellen Reis, Pasta und Linsen zu Verfügung. Wir bieten Obst und Obstsäfte an, damit die Flüchtlinge mit Vitaminen versorgt sind. Wir helfen Kleidung zu sortieren und zu verteilen“, schreibt Meletis Meletiadis.
Das GAW unterstützt das Engagement der Griechisch- Evangelischen Kirche in Idomeni finanziell. Meletis Melitiadis: „Eure Hilfe trägt entscheidend dazu bei, dass uns in Idomeni noch nicht die Puste ausgegangen ist und wir seit Monaten kontinuierlich helfen können.“
Die Griechisch-Evangelische Kirche hat um 5000 Euro Unterstützung gebeten. Die Anzahl der pro Woche verteilten Sandwiches soll aufgrund der angespannten Lage in Idomeni auf 3500 erhöht werden. Außerdem sollen weiterhin Reis, Pasta, Linsen und Obst gekauft werden, damit die Versorgung der Flüchtlinge im Zusammenspiel aller Hilfsorganisationen stabil bleibt. Außerdem muss der Witterung gemäße Kleidung gekauft werden, weil die gespendeten Wintersachen nicht mehr ausreichen. „Wir sehen hier Kinder ohne Strümpfe und Schuhe, Erwachsene nur im T-Shirt“, schreibt Meletiadis und schließt seinen Brief: „Die Not in Idomeni wird von Tag zu Tag größer. Jeden Tag kommen tausende Flüchtlinge. Wir brauchen dringend eure Hilfe!“
Wenn Sie helfen möchten, können Sie für die Arbeit der Griechisch-Evangelischen Kirche in Idomeni spenden. Jede (auch noch so kleine) Spende hilft!
Ihr Konto zum Helfen:
Gustav-Adolf-Werk e.V.
KD-Bank – LKG Sachsen
IBAN DE42 3506 0190 0000 4499 11
BIC GENO DE D1 DKD
Und hier geht es zum Onlinespenden. Bitte im Verwendungszweck (Kommentar) eintragen: Idomeni.
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