Reformierte Kirche in Warschau |
Pfarrer Jablonsky (li.) mit dem Bischof |
„Als evangelischer Christ kann man bestimmte Parteien in unserem Land nicht wählen!“ sagt überzeugt Pfarrer Michael Jablonsky von der reformierten Kirchengemeinde in Warschau. Sie liegt im Stadtzentrum. Ihr gehören ca. 430 Mitglieder an. „Wir sind wenige in der polnischen Hauptstadt. Wir haben der Gesellschaft nicht viel mehr zu bieten als das reine Evangelium ohne viel Schauspiel und Ablenkung!“ fährt er fort. „Aber“, so Jablonsky weiter, „das ist viel, denn evangelisch zu sein ist eine klare Haltung. Evangelisch sein heißt, dass wir begrenzt sind und frei zugleich. Evangelisch sein heißt, das Leben, die Welt und die Menschen anders anzuschauen – mit den Augen Jesu, den Augen der Barmherzigkeit.“ Und er stellt fest, dass wir immer wieder neu zu lernen haben, was das heißt in unserer Gesellschaft. Heute sei es in Polen wichtig, dass man aus der geschenkten Freiheit heraus die derzeit an der Regierung befindliche Partei nicht wählen könne, denn sie grenzt aus, grenzt sich ab, schließt Menschen aus. „Wir sind gerufen, uns für die Freiheit, zu der wir berufen sind, uns einzusetzen. Auch wenn wir politisch wenig Einfluß haben: Das haben wir zu verkündigen und zu leben!“
3.500 Gemeindeglieder gehören zur Reformierten Kirche Polens. Sechs Gemeinden werden von sechs Pfarrern betreut. Die Kirche muss sehr gut schauen, was sie zu leisten im Stande ist mit den begrenzten Mitteln, die sie hat. Deshalb ist u.a. die Mitarbeit im Ökumenischen Rat in Polen wichtig, um im Kontext der Mitgliedskirchen Position beziehen zu können.
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