Mit dem Projektkatalog 2016 gibt es einen neuen Fonds beim GAW: „Gemeinsam Kirche sein“. Hier sind die Partnerkirchen aufgerufen, Projekte einzureichen, die das Zusammenleben mit ‚anderen‘ – Bedürftige, Flüchtlinge, nationale Minderheiten, Roma und indigene Völker – fördern. 2016 sammelt das GAW für die Bekämpfung der Armut in Făgăraş in Rumänien. Das Projekt der dortigen Evangelischen Gemeinde A.B. kommt alten Menschen aus der Stadt sowie Kindern und jungen Müttern aus Roma-Familien zugute. Die Stadt Făgăraș (deutsch: Fogarasch) liegt in der Nähe von Kronstadt in Siebenbürgen (Rumänien). Vor der politischen Wende arbeiteten 16.000 der damals 40.000 Einwohner der Stadt in zwei großen Industriebetrieben. Nach der Wende sind beide Betriebe zusammengebrochen und bieten heute nur noch 250 Menschen Arbeit. Die Arbeitslosigkeit in Fogarasch ist extrem hoch. Erfolgreiche wirtschaftliche Initiativen, die das ändern könnten, gab und gibt es nicht. Die Folgen sind Armut und Abwanderung.
Da auch die Stadt kaum über Steuereinahmen verfügt, schafft sie es nicht, sich um die vielen Bedürftigen zu kümmern. Die evangelische Gemeinde in Fogarasch hat deshalb ein diakonisches Programm ins Leben gerufen: von Essen auf Rädern über ambulante Altenpflege bis hin zur Unterstützung von armen Familien und deren Kindern. Die Mutter-Kind-Gruppen richten sich an junge Mütter, die vor allem der Roma-Bevölkerung angehören. Viele Mädchen bekommen schon mit 15 das erste Kind. In den Gruppen lernen sie Kinderpflege, erfahren mehr über ihre Rechte und erhalten eine warme Mahlzeit. „Alle diese Programm laufen sehr gut“, erzählt Pfarrer Johannes Klein, „Sie aber nur mit Mühe aufrecht zu erhalten, weil es auch uns immer wieder an Geld fehlt.“
Rund 51.000 Euro sind als Kosten für das diakonische Programm im Jahr 2016 veranschlagt. Finanziell getragen wird es von vielen Schultern, u.a. auch von der Stadt und von verschiedenen gemeinnützigen Organisationen. Auch das GAW ist für das Jahr 2016 um eine Unterstützung in Höhe von 8.000 Euro gebeten worden.
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