3. Ev. Kirche in Athen |
Pastor Dimitri Boukis (re) |
1978 wurde die „Dritte Evangelische Kirche“ in Athen gebaut. Sie liegt in einem armen Stadtteil. „Leider ist die Gemeinde seit sieben Jahren vakant. Es findet sich kein Pastor, der die Arbeit übernehmen will oder kann“, sagt Pastor Dimitri Boukis, Generalsekretär der Griechischen Evangelischen Kirche. Er ist der Vakanzvertreter. Aufgrund seiner vielfältigen Aufgaben in der Gesamtkirche kann er nur zwei Mal in der Woche vor Ort präsent sein. Zu wenig, um die Gemeinde zu bauen, die Potenzial hat. Sie liegt unweit des Universitätscampus, verfügt über gute Räumlichkeiten bis hin zu einer sanierten Pfarrwohnung – auch dank der Hilfen des GAW aus dem Projektkatalog 2006.
Trotzdem läuft das Gemeindeleben. Sonntags gibt es drei Gottesdienste: einen griechischen, einen englischen und einen russischsprachigen. Bis vor Kurzem war noch die armenische Gemeinde mit dabei. Sie haben jetzt ein eigenes Gebäude.
Jeden Mittwoch wird ein gutes Abendessen für arme Menschen aus der Umgebung der Kirche angeboten. Bis zu 30 warme Essen werden zubereitet dank der Spenden der Gemeindemitglieder. Freiwillige beteiligen sich aus allen Athener Gemeinden. „Die Not der Wirtschaftskrise zwingt gerade arme Menschen, solche Angebote zu nutzen. Es kommen in letzter Zeit mehr – in diesem Stadtteil ist Hilfe dringend geboten“, erzählt Pastor Boukis. Boukis Ehefrau bietet zudem zwei Mal in der Woche Mutter-Kind-Gruppen an. Es passiert viel.
Nur schade, dass sich kein Pastor findet – vielleicht liegt es auch daran, dass die Gemeinde wieder aufgebaut werden muss. Zum griechischen Gottesdienst kommen 20-30 Menschen – mit den anderen Gottesdiensten zusammen sind es ca. 80 Menschen jede Sonntag. Allerdings findet sich schwerlich ein Pastor, weil es in der Griechischen Evangelischen Kirche zu wenige gibt.
Es bleibt zu hoffen, dass in dem frisch renovierten Gebäude die Gemeinde wächst. „Die Menschen brauchen die frohe Botschaft! Und sie brauchen sie in unserem orthodox geprägten Land eben auch auf evangelische Weise! Gerade in unserer Zeit!“, ist Boukis überzeugt. Und vielleicht findet sich ja doch bald jemand, der Pastor in diesem Stadtteil sein will?
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