Nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien im Jahre 2011 sollen inzwischen 250.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Nach Angaben des UNHCR haben über vier Millionen Menschen das Land verlassen. Die meisten von ihnen befinden sich in den angrenzenden Staaten: Libanon, Jordanien, Türkei und Ägypten.
Das Eingreifen Russlands in den Krieg und die Auseinandersetzung der Türkei mit aufständischen kurdischen Verbänden hat ebenso Auswirkungen auf den Krieg in Syrien. Die Lage scheint sich dadurch weiter dramatisiert zu haben.
Christliche Minderheiten geraten so weiter unter Druck. Nach Informationen aus dem Nordosten Syriens haben die dortigen Kurden-Milizen ein Dekret verabschiedet, wonach die Besitztümer der Assyrer und Armenier, aber auch der Muslime, die im Zuge der Binnenflucht ihren Wohnort verlassen mussten, enteignet werden. 18 assyrische und armenische Organisationen und Kirchen haben jetzt in einer Erklärung dieses Dekret als eine Menschenrechtsverletzung kritisiert, weil das Recht auf Privateigentum aufgehoben werde. Nach Angaben der Unterzeichner gehören 35 Prozent der Eigentümer im von Kurden kontrollierten Nordsyrien den Christen. Die Enteignung würde zwangsläufig zu demographischen Veränderungen in Nordsyrien führen. Zudem werfen die Kirchen und politische Verbände den Kurden vor, dass deren Milizen und Autoritäten willkürlich Steuern von den Christen eintreiben und das Gemeindeleben beeinträchtigen.
Die evangelischen Partner des GAW haben schon erlebt, dass ihre Schulen aufgefordert wurden, als Unterrichtssprache Kurdisch zu verwenden. Ebenso bestätigen sie, dass von den Schulen und den Kirchgemeinden überhöhte Steuern verlangt würden, die kaum noch zu zahlen sind. Diese Repressalien steigern den Druck auf die Christen. Die Kirchen befürchten, dass Christen deshalb auch aus den bisher sicheren Gebieten fliehen müssen.
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