Protestantische Fakultät

„Seit 1942 gibt es die Protestantische Theologische Fakultät in Brüssel“, erzählt Christian Peeters, Vorsitzender des Verwaltungsrates Fakultät für protestantische Religionswissenschaft (Faculté universitaire de Théologie protestante (fr.), Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid (nl.)). „Der Unterricht wurde damals von bestimmten Pfarrern erteilt, denn während des Zweiten Weltkriegs war es für Studenten nicht mehr möglich zum Studieren ins Ausland zu gehen.“

1950 wurde die Hochschule durch die Protestantische Evangelische Kirche und die Evangelisch-methodistische Kirche gegründet. Die theologischen Kurse gibt es sowohl in Französisch wie auch in Niederländisch. Das Programm wurde durch Universitäten von Paris und Genf anerkannt. Für die Vereinigte Protestantische Kirche in Belgien ist es die wichtigste theologische Ausbildungsstätte geworden. 

Bibliothek

Derzeit studieren 15 niederländisch- und 30 französischsprachige Studierende an der Fakultät. Für beide Sprachen müssen Professoren da sein. Häufig arbeiten sie nebenamtlich und sind wie Prof. Doris Lambers-Petri für eine andere 50 %-Stelle an einer Schule oder in einer Kirchengemeinde tätig. „Es kostet Überzeugung und eine große Motivation, das zu machen und dabei zu bleiben“, sagt Lambers-Petri. Studierende zu gewinnen ist nicht einfach, mit dem Budget auszukommen erst recht nicht und das Fakultätsgebäude in Stand zu halten ist eigentlich zu viel.

Und doch spielt die Fakultät eine wichtige Rolle – auch bei der Integration afrikanischer Studierender. Es gibt eine Reihe afrikanischer Pastoren in den französischsprachigen Gemeinden, die hier ihren Abschluss gemacht haben. „Sie machen in ihren Gemeinden eine hervorragende Arbeit“, sagt Lambers-Petri. „Durch sie kommen auch andere Traditionen in unsere Kirche hinein. Das ist eine Bereicherung, aber auch eine Herausforderung. Wir lernen, miteinander Kirche zu sein!“