Neues Pfarrhausdach |
Pfarrer Vince Pocsai ist für vier Gemeinden zuständig – drei in Trankarpatien, eine in der Hauptstadt der Ukraine. Einmal im Monat fährt er für drei Tage nach Kiew und betreut dort die ca. 70 reformierten ungarischen Mitglieder. Er schätzt selbst, dass an die 200 ungarischen Menschen in Kiew leben. Die Gottesdienste werden in der lutherischen Kirche am Maidan gefeiert.
Die anderen drei Gemeinden sind zwischen 350 und 500 Mitglieder stark. Selbst wohnt er in dem Dorf Beregardó, das heute ein Ortsteil des regionalen Zentrums Beregowo (ungarisch: Beregszász) ist. Seit 1614 gibt es hier eine reformierte Gemeinde. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die sowjetischen Machthaber in der Kirche ein
Bischof Zan Fabian (li.), Pfarrer Vince (Mitte) |
„Atheistisches Museum“ errichtet. Das Pfarrhaus wurde weggenommen und zu einer Schule umfunktioniert. Die Kirche wurde inzwischen zurückgegeben, das Pfarrhaus nicht. An seiner Stelle wurde der Kirche ein anderes, altes und völlig heruntergekommenes Schulgebäude übergeben. Der Sanierungsbedarf war enorm hoch. Mit Hilfe des GAW aus dem Projektkatalog 2014 konnte jetzt das Dach saniert werden. Das hätten die Gemeindemitglieder selbst nicht geschafft.
Vince Pocsai selbst stammt noch aus der Pfarrergeneration, die direkt von alten Pfarrern gelernt hat. Immer Samstag schlichen sich die jungen Männer ins Pfarrhaus und wurden dort unterrichtet. Vier Jahre lang ging das. 1986 bekam er endlich seinen ersten Talar. Er wurde ordiniert und übernahm eine Gemeinden. Damals gab es für 86 Gemeinden lediglich 21 Pfarrer, von denen die meisten schon alt waren. Jetzt gehört Vince Pocsai mit 63 Jahren selbst zu den älstesten. Eine junge Pfarrergeneration ist nachgewachsen. Die größte Herausforderung besteht nun darin, diese im Land zu halten, denn der Verdienst ist schlecht.
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