Besuch aus Frankreich in Leipzig |
„Die Union der reformierten und lutherischen Kirche in Frankreich hat eine eigene Dynamik entwickelt, mit der wir nicht gerechnet Haben,“ berichtet Thierry Besancon, Verwaltungsleiter der Vereinigten Protestantischen Kirche aus Paris. Mit der Verwaltungsleiterin aus Strassburg, Caroline Lambert-David, von der der Union Protestantischer Kirchen in Elasass und Lothringen, besuchte er die Zentrale des GAW. „Im Gegensatz zu Frankreich ist unsere Union eher eine administrative Union mit zwei Kirchen, denn der Staatskirchenvertrag in unserer Region erlaubt keine Veränderung. Wir müssten hier zu einer Veränderung über das französische Parlament kommen. Das will im Ernst niemand, denn dann würde der gesamte Vertrag wahrscheinlich gekippt werden,“ sagte Caroline. „Ein Unterschied zu uns,“ so Thierry,“ ist auch, dass bei uns die reformierten Gemeinden stärker sind als die lutherischen, die insgesamt nur 51 Gemeinden sind. Dagegen haben wir 500 reformierte Gemeinden. Sie sind auch finanziell stärker.“
Vor einem Jahr haben sich in Frankreich beide Kirchen zu einer Unierten Kirche zusammengeschlossen. „Der dynamische Prozess, den beide Kirchen erleben, ist sehr positiv und tut uns gut,“ sagt Thierry. „Jedoch gibt es administrativ immer noch Anpassungsschwierigkeiten. Das ist aber nach 400 Jahren Trennung nicht unnormal.“
Beide Verwaltungsleiter besuchten Leipzig, um die gemeinsame Projektbegleitung mit den Kirchen abzusprechen. Der Ansprechpartner für das GAW sind diese Kirchen. In der Vergangenheit war es die Federacion Protestante de France. Das war jedoch nicht mehr möglich, da über 30 Kirchen inzwischen diesem Bund angehören, der eher eine Interessenvertretung ist.
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