„Christliche Existenz ohne politische Relevanz gibt es nicht,“ sagte in einem Referat zur Eröffnung der Mitgliederversammlung des GAW Baden der Kirchenrechtler Prof. Dr. Winter aus Karlsruhe. Dabei nahm er dezidiert Bezug auf die Barmer Theologische Erklärung aus dem Jahr 1934 und zitierte u.a. Dietrich Bonhoeffer, der bereits im April 1933 forderte, „nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen“.
Jedoch müssen sich politische Äußerungen der Kirche auch nach bestimmten Kriterien orientieren. Dabei geht es darum, immer auf Grundlage der biblischen Botschaft zu argumentieren, glaubwürdig zu sein im Reden und handeln, sachkundig in der Thematik zu sein, mit Weisheit zu reden, um Zuständigkeit zu wissen und dabei auch bedenken, dass Äußerungen anstößig sein können.
In einem Beitrag aus der französichen Diaspora im Elsaß berichtet Pfarrerin Petra Magne de la Croiy von der Aureliengemeinde in Straßburg, die in ihrem Beitrag darauf hinwies, wie unterschiedlich in Elsaß-Lothringen und im übrigen Frankreich das Staat-Kirche-Verhältnis geregelt ist. Sind in ihrer Region die Pfarrer Staatsbeamte, so gibt es auf Grund der französischen Laizität eine strikte Trennung zum Staat und die Politik ist sehr darauf aus, dass sich Kirche nicht in staatliche Fragen einmischt. Ein Grund dafür ist, dass versucht wurde, den großen Einfluss der katholischen Kirche zurückzudrängen. Leidtragende waren dabei auch die Minderheitenkirchen.
Derzeit treffen sich die Mitglieder des GAW Baden zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung. Ein wichtiger Punkt werden dabei die Wahlen zum Vorstand sein. Neben eines/r Vorsitzenden muss auch ein neuer Schatzmeister gewählt werden.
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