Ein Freund besuchte die reformierte Kirche in La Rochelle an der Atlantikküste Frankreichs und schrieb dazu:
„Der Tempel der Protestanten in La Rochelle. (Ohne Turm und ohne Glocken – aber immerhin). Und die Strasse an der Mauer, von der die Belagerten vor Hunger tot herunterfielen. Gras und Schuhsohlen reichten nicht zur Verpflegung. Es waren doch 28.000 Einwohner, von denen 5000 überlebten. Dazu Kardinal Richelieu – der aus den „Drei Musketieren“: „Der Zweck heiligt die Mittel.““
Diese Kirche ist für die gesamte reformierte Kirche in Frankreich, die seit Mai diesen Jahres mit der lutherischen Kirche eine Union eingegangen ist, durch das Glaubensbekenntnis von La Rochelle aus dem Jahre 1571 bedeutsam.
Die Ref. Kirche selbst entstand mit der
Reformation im 16. Jahrhundert und organisierte sich zunächst im Untergrund. Anerkannt durch das Edikt von Nantes gab es die letzte offizielle Synode 1659. 1685 folgte mit dem Edikt
von Fontainebleau, mit dem Ludwig XIV. das Edikt von Nantes widerrief, die Zeit schlimmer Verfolgungen. Danach begann eine
lange Zeit der Unterdrückung.
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