Francisco Manzanas ist inzwischen 87 Jahr alt. Er ist emeritierter Pastor der Spanischen Evangelischen Kirche (IEE). Im vergangenen Jahr gab es Grund zur Freude für ihn, denn endlich wurde ihm durch den Straßburger Menschengerichtshof Recht zugesprochen: Der spanische Staat enthält ihm zu Unrecht Pensionszahlungen vor. Zur Zeit der Francodiktatur durfte evangelische Pastoren nicht in die staatlichen Sozialkassen einzahlen. Sie hatten quasi ein Berufsverbot. Trotz des Gerichtsurteils ist bis heute nichts geschehen. Das ist frustrierend. Francisco kann nicht nachvollziehen, dass für die in Frage kommenden 150 Pastoren – davon 20 Pastoren der IEE – nichts geschehen ist. Bis heute hatten Vertreter der IEE gehofft, dass es nach dem Gerichtsurteil eine rasche politische Entscheidung geben würde. das ist nicht eingetreten. Inzwischen überlegen die Vertreter des spanischen Protestantismus, jeden Fall einzeln vor Gericht zu bringen mit dem Urteil aus Strassburg im Rücken. Der Generalsekretär der IEE äußerte sich jetzt nach vielen Bemühungen, eine politische Einigung zu erzielen, enttäuscht: „Wir sehen derzeit keine konkreten Bemühungen weder durch die Regierung noch durch andere politische Parteien dieses Unrecht anzugehen. Deshalb sind wir bereit, die 20 Fälle unserer Pastoren einzeln vor Gericht zu bringen.“ Und er fährt fort: „Es ist unrecht und demütigend, dass eine Gruppe unserer Bevölkerung diskriminiert wird in dieser Weise, bis dahin, dass sie keine Medikamente kaufen können.“
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