Pastor Sabino vor einer Elendshütte

„Mit Kindern von Papeleros aus dem Armenviertel San Fernando habe ich 1998 begonnen,“ erzählt Pastor Sabino Ayala von der Iglesia Evangélica del Rio de la Plata (IERP). „Damals kamen die Kinder zu uns nach San Martinez,“ fährt er fort. Dort befindet sich die deutschsprachige Gemeinde der IERP in Buenos Aires. „Dann hat sich die Arbeit weiter entwickelt. Es war klar, dass wir zu den Kindern und Jugendlichen hin müssen,“ sagt Sabino. So hat die Kirche von einem in Europa spielenden argentinischen Fußballprofi ein Haus in dem Armenviertel gemietet. Seit 2009 kann er jetzt mit einem Team Ehrenamtlicher aus Martínez und zwei Freiwilligen aus Deutschland die ganze Woche über für die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils da sein. Schnell war klar, dass diese missionarische Arbeit wesentlich diakonisch ausgerichtet ist. Ein „normales“ Gemeindeleben gibt es nicht. Sabino ist eine Mischung aus Streetworker, Psychologe, Seelsorger, Freund und Pastor. Er kennt inzwischen die Menschen der Umgebung des kleinen Gemeindezentrums. Begleitet man ihn durch die Strassen, dann kommen die Kinder an und umarmen ihn. Dann werden ein paar Wörter gewechselt und Sabino erinnert sie, doch zu den nächsten Proben des Orchesters zu kommen. Ja wirklich – drei Musiklehrer unterrichten nach der Suzuki-Methode Geige, Chello und Guitarre. Inzwischen gehören 23 Kinder und Jugendliche dem Orchester an. Es war mehr ein Zufall, dass sich diese Idee entwickelte. Ein Freund hatte von so einem Projekt gehört. Das ließ Sabino nicht mehr los. Selbst spielt er kein Instrument. Aber er machte sich auf die Suche nach Unterstützern und Lehrern. Die Deutsche Botschaft schenkte dem Zentrum 10 Geigen und damit konnte das Projekt starten. Und es funktioniert! „Bei Tomás merkt man, wie gut es ihm tut, dass er hier einen Ort hat, denn zu Hause gibt es das nicht. Sein Vater ist vor Kurzem gestorben, die Mutter unfähig, ihn zu erziehen. Zudem ist sie tagsüber nie da. Tomás hat hier einen Ort!“ sagt Sabino. „Jeder Mensch braucht einen Ort. Hier in San Fernando merkt man, was geschieht, wenn Menschen innerlich heimatlos und ohne Ort sind. Alles geht kaputt! Aber wir brauchen die Vision des Evangeliums: Ein andere Ort ist möglich!“ Sabino erzählt dann zahlreiche Schicksalsgeschichten „seiner“ Kinder, wie z.B. Oscár, der schon mit 11 Jahren auf Pasta Base ist, ein Kokainabfallprodukt. Oder von der 9-jährigen Emilia, deren Eltern mit ihr aus Paraguay gekommen sind und hier im Elendsviertel gelandet sind. 

Ein andere Ort ist möglich! Das GAW unterstützt in diesem Jahr das Jugendorchster des Tageszentrums ASE (Acción Sozial Ecumenica) von Sabino in San Fernando mit 6.000 Euro. Das lohnt es zu unterstützen!!! Helfen Sie mit: http://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html