Zertsörte evangelische Kirche in Syrien |
„Wir wollen nicht Flüchtlinge sein, sondern in Frieden und mit vollen Rechten und Pflichten in unserem Land leben“, sagte die aus Homs stammende Generalsekretärin R. Jarjour der Evangelischen Kirchen in Nahen Osten (Fellowship of Middle East Evangelical Churches – FMEEC) vor der Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa im Herbst 2012 in Florenz. Auf der Homepage der Gemeinschaft Ev. Kirche in Europa (GEKE) wurde berichtet: „Die Zukunft der Christen im Nahen Osten sei, so die aus Homs in Syrien stammende Generalsekretärin, massiv gefährdet. Der Alltag von Christen, die vorher in Sicherheit leben konnten, sei nun von Angst bestimmt. Christen müssten nun erleben, dass sie nicht mehr ihre Religion ausüben könnten und persönliche Freiheitsrechte oder das Rederecht weggenommen werden, alles was vorher säkular war, wird nun islamisiert. Allein in Ägypten seien über 50000 Christen seit Beginn der Revolution geflohen. In Homs sei ihre Familie gezwungen worden, die Heimatstadt zu verlassen. Christen haben ihre Häuser, Geschäfte und Kirchen verloren, es wurde geplündert, vieles ruiniert oder verbrannt.“
Der bewegende Bericht führte dazu, dass durch den Präsidenten des GAW, Dr. Hüffmeier, im Gespräch mit verschiedenen Vertretern deutscher Landeskirche und Frau Jarjour eine solidarische Hilfsaktion beschlossen wurde. „Gerade den Protestanten im Nahen Osten muss ein solidarisches Zeichen gegeben werden, dass sie nicht verlassen sind,“ sagt Dr. Hüffmeier. Das GAW wird in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Missionswerk durch Pfarrer Boersma in Homs/Syrien helfen, ein Altersheim und eine Schule wieder instand zu setzen, die von den Protestanten geleitet werden. Nach zahlreichen Verhandlungen kann nun diese Hilfsaktion starten. Im Januar wird das notwendige Geld transferiert. –
Im Jahre 2006 unterzeichneten die lutherischen und reformierten Kirchen im Nahen Ostendie sog. „Amman-Erklärung“. Das war ein historisches Ereignis, das half, Differenzen im Protestantismus in der Region zu überwinden. Die Leuenberger Konkordie bot dabei eine gute Hilfestellung. Die „Amman-Erklärung“ wurde von der Nilsynode der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Ägypten, der Synode der Evangelischen Kirche von Iran, der Nationalen Evangelischen Kirche in Kuwait, der Nationalen Evangelischen Union im Libanon, der Evangelischen Nationalsynode von Syrien und Libanon sowie von der Vereinigung der Armenischen Evangelischen Kirchen im Nahen Osten unterzeichnet. In der haben sich diese Kirchen zu dem Dachverband FMEEC zusammen geschlossen.
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