In der letzten Ausgabe des GA-aktuell aus dem Monat August hat das GAW folgende Nachricht veröffentlicht: „Am 1. September 2012 sind Vertreter von Kirchen und Gemeinden aus Siebenbürgen aufgerufen, am Reformierten Gymnasium Székely Mikó in Sepsiszentgyörgy/Sfântu Gheorghe gegen die Verstaatlichung der Schule zu protestieren. Die frühere kirchliche Schule war 2002 dem Siebenbürgischen Kirchendistrikt der Reformierten Kirche zurückerstattet worden. Im Juni 2012 hat ein Gericht diese Rückgabe annulliert.“ Hintergrund sind die politischen Auseinandersetzungen in Rumänien. Sfântu Gheorghe oder auch Gergen liegt im sogenannten Seklerland im Herzen Siebenbürgens. Hier gab es in der Vogängerregierung einen ungarisch stämmigen Präfekten, der beim Regierungswechsel durch einen Rumänen ersetzt wurde. Jedoch ist das Gebiet bis heute ein stabiles und homogenes ungarische Siedlungsgebiete. Durch den Regierungswechsel gab es Veränderungen, die u.a. Fragen der Restitution kirchlichen Eigentums betreffen. „Bis heute ist die Frage der Rückgabe kirchlichen Eigentums für die reformierten und lutherischen Kirchen ein ungelöstes Problem,“ sagt ein reformierter Theologe. „In Gergen gab es jetzt die Situation, dass auf der einen Seite das alte reformierte Gymnasium der Kirche wieder weggenommen wurde, auf der anderen Seite wurde im Herzen der Stadt eine große orthodoxe Kirche gebaut,“ berichtet er und fährt fort: „Das verbessert nicht die Beziehung zwischen Reformierten und Orthodoxen im Land, auch verbessert es nicht das Zusamenleben von Ungarn und Rumänen. Und weiter verschlechtern sich dadurch die Staat-Kirche Beziehungen.“
Nun beobachten die Partnerkirchen des GAW in Rumänien mit Sorge die weiteren Entwicklungen.
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