Kurz vor dem Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20 präsentierte der WWF seinen
„Living Planet Report 2012″ und stellt nüchtern fest, dass die gesamte Menschheit
1 ½ mal so viel verbraucht wie die Erde hergibt. „Macht die Menschheit so
weiter, benötigen wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten, um unseren Bedarf an
Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei“,
sagt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. Alarmierend ist das für
uns alle.
Auch kleine Diasporakirchen sind in diese komplexe Thematik
involviert. So berichtet der Diakoniechef der Iglesia Evangélica del Rio de la
Plata (IERP), Nicolas Rosenthal, bei seinem Besuch in Leipzig von der Situation
der Landwirte in Gemeinden in Paraguay. Sie bauen weitflächig Soja an und
verdienen gut daran. Als sie sich in den 60er/70er Jahren ansiedelten, hatte
ihnen der paraguayische Staat großzügig Land verkauft und sie regelrecht aus dem Süden
Brasilien angelockt. Sie bekamen für ihr Geld vier Mal so viel Land wie es in
Brasilien möglich gewesen wäre. Das Land wurde gerodet, um Platz zu schaffen
für den Soja-und Maisanbau – mit den entsprechenden Folgen für die Natur. Inzwischen
fördert die diakonische Abteilung der IERP Aufforstungsprogramme. Zudem gibt es
Landkonflikte mit den Ureinwohnern. Eine komplexe
Situation, die deutlich macht, wie wir als Kirche gefordert sind, Bewusstsein zu
schaffen und Nachhaltigkeit auch in Umweltfragen zu unterstützen.
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