Kirchenburg in Heltau/Rumänien

„Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien möchte wissen, wie es ihren ehemaligen Mitgliedern überall in der Welt, vor allem in Deutschland, geht. Besonders wichtig ist es ihr, die Einstellung gegenüber der Kirche – in Siebenbürgen und in der neuen Heimat – zu erfahren. Die Resultate der Befragung werden mit in eine Studie über die Auswanderung sowie deren Folgen aufgenommen. Diese Studie ermöglicht dann der Kirche, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ So heißt es auf der Homepage der Kirche der Siebenbürger Sachsen. Das ist Ausdruck der nicht einfachen Situation, in der die Kirche sich befindet. War sie einmal eine „Volkskirche“, so gehören ihr heute ca 13.000 Mitglieder an. Die Mehrheit der früheren Mitglieder lebt im Ausland – besonders in Deutschland. Hier ist den meisten siebenbürgischen „Aussiedlern“ die Integration in Gesellschaft und Kirche gelungen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist vor allem unter den älteren Menschen immer noch stark ausgeprägt, die Identifikation mit der Evangelischen Kirche ist mit zunehmendem Alter um so ungebrochener – allerdings werden bereits bei der nachfolgenden Generation in wachsendem Maße die gleichen Merkmale sichtbar, die heute die gesamte Gesellschaft in Deutschland kennzeichnen.
Was früher nicht leichthin denkbar gewesen wäre, dass nämlich jemand aus der Kirche ausgetreten wäre, ist heute nicht mehr ganz ungewöhnlich. Die Gründe liegen zum geringeren Teil daran, dass sich die Menschen in der „neuen Kirche“ nicht beheimatet fühlen, vielmehr ist hier an allgemeingesellschaftliche Einflüsse zu denken, die auch vor den Siebenbürger Sachsen in Deutschland keinen Halt machen.
Die Situation in Rumänien sieht dagegen viel dramatischer aus. Die noch vorhandenen Siebenbürger Sachsen bilden eine kleine nationale Minderheit und entsprechend gestaltet sich die Situation der Evangelischen Kirche A.B. Von einst beinahe 300.000 Mitgliedern sind heute nur noch ca. 13.000 zurückgeblieben. In den Stadtgemeinden leben die jüngeren Gemeindeglieder mittlerweile größtenteils in konfessionell und volksgemeinschaftlich gemischten Ehen. Im Blick auf die Gemeindeglieder, die der deutschen Sprache nicht oder kaum mächtig sind, werden mancherorts Gottesdienste in rumänischer Sprache angeboten. Bei Kasualien wird sehr oft auch Rumänisch gesprochen.(vgl. http://www.agnethler.de/sites/kirche6.html)