Gottesdienst in El Alto |
Der in Lateinamerika wachsende Pentecostalismus hat auch Auswirkungen auf die lutherische Kirche in Bolivien (IELB). Das spürte vor ca. 5 Jahren die Gemeinde „Santissima Trinidad“ in El Alto. Ein Gemeindemitglied hatte Kontakte zu einer Pentecostalkirche bekommen. Er versuchte, seine Gemeinde mit den neuen Erfahrungen zu beeinflussen. „Plötzlich ging es nur noch um den Heiligen Geist. Einige Mitglieder fingen an zu tanzen,“ berichtet einer der beiden Hilfspfarrer der Gemeinde. „Das war nicht leicht! Denn wir wollten in der Ordnung der lutherischen Kirche bleiben. Auf einmal gab es viel Unordnung,“ fährt er fort. Schließlich wanderten ca. 30 Mitglieder ab. Für die Gemeinde war das nicht einfach, denn man kannte sich gut untereinander. Die Gemeinde Sant. Trinidad brauchte einige Zeit, um sich von dieser Abspaltung zu erholen. Inzwischen sind wieder neue Mitglieder dazugekommen. Das Pastoralteam achtet sehr darauf, dass die lutherische Identität der Gemeinde gewahrt bleibt. Im Gottesdienst integrieren sie etliche Mitglieder, die klare Aufgaben haben. „Das stärkt das Miteinander und die Mitglieder fühlen sich für den Gottesdienst verantwortlich,“ sagt der Hilfspfarrer. Er ist Hilfspfarrer, weil er bestimmte Prüfungen noch nicht abgelegt hat. Abendmahl darf er nicht austeilen.
Inzwischen scheint es in der abgespaltenen Gruppierung zu Veränderungen zu kommen. Im Gottesdienst am 11. März wurde ein Brief vorgelesen, in dem die abgespaltene Gruppe um Wiederaufnahme bittet. „Das wird wahrscheinlich schwer,“ sagt Kirchenpräsident Emilio Aslla. „Die Gemeinde fürchtet sich davor, dass es erneut zu abspalterischen Bewegungen kommen könnte. –
Der Gottesdienst am 11. März endete mit einem Gemeinschaftsmahl. Fast alle Familien brachten etwas zu Essen mit. – Pfarrer Enno Haaks
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