Ev. Schule in Hagenow/Mecklenburg |
Relativ bald nach der Wende entstanden in den neuen Bundesländern Initiativen, die sich darum bemühten, Schulen mit explizit evangelischem Profil zu gründen. Zudem war es der Wunsch vieler der Gründer, dass diese Schule reformpädagogisch arbeiten. Damit sollte in der Bildungslandschaft eine Vielfalt erreicht werden, die es bis dahin nicht gegeben hatte.
Je nach Bundesland gab es in den ersten 2-3 Jahren keine staatliche Gelder. Erst musste der Schulträger beweisen, das die Schule genügend Schüler gewinnen und überleben kann. Inzwischen muss man in Sachsen schon vier Jahre lang den Nachweis erbringen. Das ist fast kaum noch machbar.
Es ist seit Jahren eine gute
Tradition, dass der Generalsekretär des GAW Schulen aufsucht, die das GAW in der Gründungsphase unterstützt hat. Aktuell stehen evangelische Schulen in Mecklenburg auf dem Besuchsplan.
„Für uns in Hagenow war und ist die evangelische Schule sehr wichtig!“, sagt Pfarrer Hans-Georg Meyer, Vorsitzender der GAW-Hauptgruppe in Mecklenburg. „Ohne diese Schule hätten sich die staatlichen Schulen nicht so angestrengt. Sie ist ein Gewinn!“ – Das merkt man allein schon beim Betreten der Schule. Sie ist nach reformpädagogischen Regeln eingerichtet. „Wir legen viel Wert auf den Umgang der Kinder untereinander, dass sie sich und ihre Umwelt wahrnehmen.“ Das Gefühl hat man, wenn man durch das Gebäude geht.
Aber es ist auch zu spüren, dass es in einem atheistischen Kontext nicht leicht ist, ein evangelisches Profil zu leben und auszudrücken. Nicht leicht bei 80 % ungetauften Schülern – wie in der Schule in Hagenow. Aber gerade hier sehen die evangelischen Schulträger ihre Chance, mit einem guten missionarischen Konzept in die Gesellschaft hinein zu wirken und als Kirche präsent zu sein.
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