Der Lutherischen Weltbundes (LWB) informiert über seinen Aktionsplan „Kirchen sagen ‘Nein’ zur Gewalt gegen Frauen“, an dem u.a. unsere brasilianische Partnerkirche (IECLB) teilnimmt. Das Engagement gegen Gewalt in den Familien soll gestärkt werden, sich mit dem Problem der Gewalt gegen Frauen auseinander zu stezen. In einem Dokument wird die Gewalt klar als Sünde gekennzeichnet. 

„Im Rahmen der Ausstellung „Not So Sweet Home“ (Kein trautes Heim) der lutherischen Diakoniestiftung (Fundação Luterana de Diaconia — FLD), die an die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB) gekoppelt ist, berichtete Carolaine (20) von ihrem Leben. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihrer zweijährigen Tochter am Stadtrand von Porto Alegre in Brasiliens südlichstem Bundesstaat Rio Grande do Sul. Als Kind wurde sie von ihrem Vater grundlos verprügelt. „Ich wünsche mir ein besseres Leben. Meine Tochter möchte ich ganz anders grossziehen. Ich möchte ihr ein Schicksal wie meines ersparen“, erklärt Carolaine. Sie erzählt, was in ihrem Elternhaus geschah. „Wenn meine Brüder etwas ausgefressen hatten, wurden die Töchter dafür bestraft. Mein Vater teilte einfach Schläge aus“, sagt Carolaine. „Er fragte uns nie, was passiert war.“ „Meine Mutter hat mich nie geschlagen, aber sie trank sehr viel. Mein Vater verprügelte mich, meine Geschwister und meine Mutter.“ 

Die Ausstellung „Not So Sweet Home“ ist auf der Grundlage einer internationalen Ausstellung entstanden, die von der deutschen Anthropologin Una Hombrecher gemeinsam mit „Brot für die Welt“ ins Leben gerufen wurde. Die Ausstellung zeigt ein Zuhause, mit Wohn- und Schlafzimmer und Küche und soll vor häuslicher Gewalt warnen (von der Frauen, Kinder und Männer betroffen sind). Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass dieses Problem angesprochen und in allen Gesellschaftsschichten überwunden werden muss. „Die Besucher können das Haus der Ausstellung betreten und durch die verschiedenen Zimmer gehen, wo sie Alltagsgegenstände finden, die zu Waffen umfunktioniert werden können“, erklärt Marilu Nornberg Menezes, Leiterin der Ausstellung. Zu diesen gefährlichen Gegenständen gehören beispielsweise zusammengerollte Zeitungen, Pfannendeckel, Töpfe, Dampfbügeleisen, Nudelhölzer, Schüsseln, Messer, Gabeln, Kissen und Polster, Gürtel, Schuhe usw. Die 16 Kampagnen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen, die vom Regierungssekretariat für Frauen von Rio Grande do Sulf finanziert wird, nutzt die Ausstellung und weist darauf hin, dass ähnliche Ausstellungen auch woanders organisiert werden können.“

Quelle: http://www.lutheranworld.org/lwf/index.php/churches-say-no-violence-against-women.html?lang=de