In seinem kürzlich gehaltenen Vortrag „Kulturelles Erbe als Herausforderung und Chance der Kirchen“ in Berlin sagt Bischof em. Dr. Klein, ehemals Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien:
Kirchenburg in Heltau |
„Für Siebenbürgen kommt zu diesem kulturhistorischen Aspekt /der Kirchbauten) ein weiterer entscheidender Aspekt hinzu: Das Wissen darum, was diese Kirchen und Kirchenburgen, aber auch ihre wertvollen Einrichtungen für die Menschen, denen sie gehören, bedeuten. Sie sind für sie mehr als Kunstschätze oder kulturgeschichtlicher, also irdischer Reichtum: sie sind Teil ihrer kollektiven Biographie. Sie sind Orte, in denen sie „ihrer eigenen Geschichte im heimatkundlichen, kultur- und sittengeschichtlichen, ja darüber hinaus auch im nationalen, ja im europäischen Sinn begegnen.“ Sie sind „Identifikationspunkte für die Beheimatung der Menschen“, die jene suchen, die zu diesen Stätten ihrer Kindheit, ihrer Jugend oder ihres ganzen Lebens zurückkehren. Sie sind – und das hat Bischof Huber in seinem … Buch„Kirche in der Zeitenwende“ auch für die Situation hier deutlich gemacht und präzis formuliert: “sichtbare Werterepräsentanz“. Sie verweisen auf „gemeinsame kulturelle, ethische und religiöse Grundvorstellungen“, die uns auch in der Fremde wichtig bleiben. Sie sind „Zeichen dafür, dass die Traditionskette nicht reißt“, in der wir uns geborgen und beheimatet fühlen (siehe oben S. 286-91). Besonders ihre Kirchenburgen sind ihnen Selbstvergewisserung ihrer Identität aus der Vergangenheit in der Begegnung mit ihrer Geschichte. Darum hängt in der Wohnung fast jedes Siebenbürger Sachsen ein Bild seiner Kirche oder eines andern kirchlichen Objektes: ein stilles Bekenntnis zu seiner Heimat und Zeichen der bleibenden Verbindung zu Werten, die ihn geprägt und begleitet haben.“
Kirchen als Orte der Be-heimatung, Kirchen als Orte der Identifikation, Kirchen als „durchgebetete“ Orte, die einem halt und Schutz bieten. Das zu erhalten und für die Zukunft fruchtbar zu machen ist u.a. Aufgabe des GAW. Dabei geht es nicht um Erhalt von Museen, sondern um Verlebendigung von Gemeinde.
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