Klassenzimmer der Domschule |
Aus Tallinn/Estland erreicht uns folgende Nachricht von Pfarrer Matthias Burghardt: „Am 15. August wurde mit einer Andacht in der Domkirche in Tallinn die „Domschule“ wiederbegründet. Die „Ritter- und Domschule“war bis 1939 älteste Schule Estlands gewesen. 700 Jahre gab es sie. Im Zuge der Enteignung der Estländischen Ritterschaft war sie 1920 verstaatlicht worden. Sie existierte jedoch bis zum 2. Weltkrieg weiter. Die Neugründung verdankt sich zweier Ereignisse: Zum einen gibt es seit einigen Jahren in unserer Kirche den Wunsch, eine eigene Schule zu haben. Beflügelt worden ist die Idee auch durch die Nichteinführung von Religionsunterricht in öffentlichen Schulen. Zum andern hinterliessen Änderungen im Tallinner Schulgesetz plötzlich eine Menge Erstklässler ohne bevorzugten Schulplatz. So hat das Konsistorium der Kirche die Gelegenheit genutzt die erste Schulegegründet. In diesem Jahr funktioniert die Schule noch als eine 1. Klasse, soll sich aber ab nächstem Schuljahr verselbständigen. Hoffentlich wird es aber nicht die letzte evangelische Schulgründug sein. Es gibt diesbezüglich weitere Initiativen: in der Kaarli-Gemeinde Tallinns, die zur Zeit den einzigen evangelischen Kindergarten unterhält, hat man ebenfalls Pläne, eine evangelische Schule zu eröffnen. Auch in Tartu wird eine Schulgründung durch die dortige Petrigemeinde vorbereitet. Es ist erfreulich, dass es im Bildungsbereich solche Initiativen gibt! Sicherlich wird es an Interessierten nicht mangeln: auch die nicht kirchlich engagierten Familien sind hierzulande oft interessiert daran, dass ihre Kinder christlich orientierten Unterricht bekommen.“
Für unsere evangelischen Partnerkirchen spielen evangelische Schulen eine immer wichtigere Rolle – gerade in Mittel- und Osteuropa. Deshalb beobachten wir mit großem Interesse dieses Beispiel.
Kommentare