„Was würden wir ohne unsere Siebenbürger tun?“, kommentierte ein Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Gustav-Adolf-Vereins in Österreich, wo in Wien gerade das 150-jährige Jubiläum des Partnerwerkes des GAW stattfindet. „Zwischen 20 und 25 % der Pfarrerschaft sind aus Siebenbürgen“, fährt er fort, „sie sind Anfang/Mitte der 90er Jahre gekommen. Damals hat Bischof Knall, der selbst Siebenbürger war, ihnen Arbeitsmöglichkeiten hier geboten. In Deutschland war das schwieriger.“
Einer von ihnen ist Pfarrer Michael Welther, der sein Theologiestudium in Hermannstadt und Erlangen absolvierte, wo er ein Jahresstipendium beim Martin-Luther-Bund bekam. Eigentlich wollte er in Siebenbürgen arbeiten. „Wir jungen Pfarrer hatten die Vision, die Kirche nach dem Kommunismus wieder aufzubauen. Aber als bis an die 90 % der Siebenbürger gingen, sahen auch wir wenig Chancen. Zudem wollte mein Frau in der Nähe ihrer Familie in Stuttgart sein. Keiner ist mehr dort von ihnen.“
Inzwischen arbeitet Pfarrer Welther schon etliche Jahre in unserer Partnerkirche in Österreich. Und er organisiert Hilfstransporte nach Rumänien. „Das hat in meiner ersten Gemeinde den Horizont erweitert. Es hilft sowohl dort als auch hier in unseren Gemeinden, über den Tellerrand zu schauen.“ Inzwischen ist Pfarrer Welther auch Obmann des GAV-Österreich im Salzburger Raum. – Pfarrer Enno Haaks
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