In Mecklenburg-Vorpommern merken die Schulen in freier Trägerschaft zunehmend die Auswirkungen der letzten Schulgesetznovellierung. Unter ihnen gibt es zahlreiche evangelische Schulen, deren Gründung und Aufbau das Gustav-Adolf-Werk gefördert hat. Eine scheinbar geringe Verringerung der Refinanzierung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern reicht aus, um einer kleinen Grundschule ein Haushaltsloch von mehreren Zehntausend Euro zu bescheren.
Jörg Hartmann, Schulleiter der Evangelischen Grundschule in Pasewalk, sieht die finanzielle Situation sehr zwiespältig. „Einerseits benötigt unsere Schule mehr Schülerinnen und Schüler, um eine bessere Refinanzierung durch das Bildungsministerium zu erreichen. Mehr Schülerinnen und Schüler erreicht man nur über eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Und gerade diese Öffentlichkeitsarbeit muss nun hinten angestellt werden, weil die Schule sparen muss.“
Auch in Sachsen wollte der Freistaat im vergangenen Herbst die Zuschüsse für die Schulen in freier Trägerschaft, die sowieso schon geringer sind als für staatliche Schulen, nochmals reduzieren. Durch aktive Proteste der Betroffenen, angeführt von der evangelischen und der katholischen Kirche, konnte diese Gefahr größtenteils abgewendet werden.
Das ungute Gefühl bleibt. Wenn die Landesregierungen die finanziellen Existenzgrundlagen der freien Schulen immer mehr schmälern, wird das Bekenntnis zur Bildungsvielfalt zu einem Lippenbekenntnis. – Maaja Pauska
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