Ein Brief erreicht uns aus Bolivien: „Viele der deutschen Gemeinden … bieten neben deutschen Gottesdiensten auch solche in der Landessprache an, oder sie feiern zweisprachige Gottesdienste. Auch wenn sie finanziell nicht stark sind, helfen sie nach Kräften bei sozialen und ökonomischen Problemen des Gastlandes. Als Beispiel mag meine Gemeinde, die IELHA, dienen; sie hat vor mehr als 25 Jahren ein Hilfswerk zur Unterstützung der Aymara gegründet; heute ist der Schwerpunkt dieses Werks, der SARTAWI SAYARIY, die Unterstützung der Campesinos auf dem Altiplano, einer zum Teil über 4000 m hohen Hochfläche. Es wird unterstützt vom EED und anderen europäischen Organisationen, aber die Gemeinde ist bei der Leitung und bei praktischen Fragen nach wie vor engagiert. Aus Anlass des verheerenden Erdrutsches von März 2011, bei dem 5000 Menschen ihr Zuhause verloren, hat die IELHA eine Sammlung im süddeutschen Raum veranlasst und zur Errichtung von Notunterkünften für die Opfer vor dem Winter rund 4000 € gesammelt. In gleicher Weise unterstützen auch andere Gemeinden ihre Gastländer.
Probleme bereitet zum einen der große finanzielle Druck, der sich noch erhöhen wird, weil die EKD ihre finanziellen Zuschüsse für lateinamerikanische deutsche Gemeinden verringern will. Zum anderen leiden sie darunter, dass die Gemeinden wenig beachtet werden; so arbeitet Brot für die Welt bewußt an ihnen vorbei mit den einheimischen evangelischen Kirchen, die ihrerseits die deutschen Gemeinden teilweise mit Distanz beobachten. Die Arbeit der deutschen Gemeinden verdient meiner Meinung nach mehr Beachtung; vielleicht wäre es möglich, dass Sie diesen Gedanken als Denkanstoß in die Redaktionssitzung mitnehmen? Freundliche Grüße, Claus von Criegern, Pfarrer“
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