Bischof László Fazekas |
Im Studienjahr 1983/84 gab mir das Gustav-Adolf-Werk die Möglichkeit, dass ich mit einem GAW-Stipendium bei der damaligen Ostdeutschen Martin-Luther-Universität in Halle studieren konnte. Das bedeutete für mich eine völlig neue Welt. Neu war die Umgebung, die Studenten und das Umfeld. Es war ein völlig andere Erfahrung als im reformierten Konvikt in Prag. Ich selbst lernte aus der Nähe den Alltag der deutschen Studenten kennen. Ich lernte die deutsche Kultur, die Musikkultur, die deutsche Pünktlichkeit und vor allem natürlich das deutsche theologische Denken kennen.Beispielhaft war für mich, dass in dem damaligen kommunistischen Rahmen die Kirche jede Möglichkeit dazu nutzte, dass Denken der Menschen zu bewegen und nicht in der Hoffnungslosigkeit zu bleiben. Gut zu sehen war das Engagement und der Mut, mit dem die Kirche Veranstaltungen organisierte. Das gab auch mir Mut. Die deutsche Sprache und Theologie nutzte mir sehr in meinem weiteren theologischem Studium und auch in meinem Dienst als Pfarrer. In dem dort verbrachtem Jahr knüpfte ich viele Freundschaften. Praktisch öffnet sich für mich die Welt. Meine theologischen Horizonte haben sich erweitert, ich hatte Zugang zur deutschen theologischen Literatur, welche ich bis zum heutigen Tag nutze. Darüber hinaus wurde meine Bereitschaft andere Menschen zu verstehen und anzunehmen intensiviert. Natürlich zeigen sich jetzt auch die Früchte des in Halle verbrachten Jahres, wenn ich als Bischof der Reformierten Kirche in der Slowakei im Ausland die Kirche vertrete. In unzähligen Fällen habe ich Gott für die Gnade gedankt, dass ich als Student in Deutschland studieren durfte. Kontaktaufname und Kontaktpflege ist unerlässlich für unsere Kirche. Ich bin dankbar, dass ich als GAW-Stipendiat in Deutschland studieren konnte, und es jetzt in der Kirchenleitung zum Vorteil für unsere Kirche und auch zu Gottes Ehre nutzen kann. – László Fazekas, Bischof (Reformierte Kirche in der Slowakei)
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